Abwehr-Star des FC Bayern darf gehen: Wie geht es für Min-jae Kim weiter?

Wie geht es weiter für Min-jae Kim? Die südkoreanische Abwehr-Kante hat ihren Stammplatz im Abwehrzentrum des FC Bayern nach der Verpflichtung von Jonathan Tah endgültig verloren und gilt schon seit Längerem als Abgangskandidat. Mit einem Gehalt im mittleren Bereich zwischen zehn und 20 Millionen zählt der 28-Jährige zu den Besserverdienern beim Rekordmeister, der in dieser Transferperiode konsequent den Rotstift angesetzt und bereits mehrere Spieler mit Top-Verträgen abgegeben hat.
Zuletzt soll Ronaldo-Klub Al-Nassr Interesse an einer Verpflichtung des Innenverteidigers gezeigt haben. Dem Vernehmen will Kim jedoch nicht nach Saudi-Arabien wechseln und lieber in Europa bleiben. Sein Vertrag bei den Bayern läuft noch bis 2028.
Kim leistete sich in wichtigen Spielen entscheidende Fehler
Kim wurde im Sommer 2023 für rund 50 Millionen Euro von der SSC Neapel verpflichtet, mit der er in der Saison zuvor Meister geworden und sogar als bester Abwehrspieler der Serie A ausgezeichnet worden war.

Bei den Bayern zeigte der 28-Jährige zwar überwiegend solide Leistungen, insgesamt hätte man sich von einem Transfer dieser Größenordnung allerdings mehr erwartet – vor allem auf internationalem Parkett. Sowohl im Champions-League-Halbfinale vergangenen Jahres gegen Real Madrid als auch im Viertelfinale der Vorsaison gegen Inter Mailand leistete sich Kim folgenschwere Stellungsfehler, welche zu Gegentreffern führten und ihren Teil zum vorzeitigen Ausscheiden beitrugen.
Kim hat das Nachsehen hinter Tah und Upamecano
Wie schwer der Stand des Abwehrspielers bei den Bayern mittlerweile ist, zeigte sich zuletzt auch in der Vorbereitung. Im Testspiel gegen Tottenham Hotspur (4:0) bildeten Tah und Dayot Upamecano das Innenverteidiger-Duo, Kim wurde erst in der 67. Minute gemeinsam mit der Rasselbande um Youngster Lennart Karl eingewechselt. Ein klarer Fingerzeig von Trainer Vincent Kompany, unter dem sich der Südkoreaner in der kommenden Saison wohl mit der Reservistenrolle zufriedengeben müsste. Ein Status, der eigentlich nicht seinen eigenen Ansprüchen genügt und für den er aus Vereinssicht auch zu teuer ist.
Die Bayern würden den 28-Jährigen daher bei einem passenden Angebot abgeben. Aktuell sei man zwar zufrieden mit dem Kader, meinte Sportvorstand Max Eberl am vergangenen Wochenende, "aber wenn jemand zu uns kommt und uns sagt, dass er gehen möchte, dann müssen wir das überdenken und vielleicht etwas anderes tun."
Wen Kim geht: Braucht der FC Bayern Ersatz?
Stellt sich die Frage: Müssten die Münchner im Falle eines Kim-Abgangs nochmal auf dem Transfermarkt tätig werden? Mit Tah und Upamecano verfügt man zwar über ein international erfahrenes Innenverteidiger-Duo auf Top-Niveau, dahinter gibt es mit Josip Stanisic und Hiroki Ito aber nur noch zwei etablierte Optionen fürs Abwehrzentrum.
Dabei steht vor allem hinter Itos Leistungsfähigkeit noch ein Fragezeichen. Der aktuell verletzte Japaner hat sich seit seiner Verpflichtung vom VfB Stuttgart bereits zwei Mittelfußbrüche zugezogen und wird noch bis in den Herbst hinein ausfallen. Ob und wann er wieder zu seiner alten Top-Form findet, ist schwierig vorauszusagen.

FC Bayern: Upamecano hat immer noch nicht verlängert
Dazu kommt, dass der Vertrag von Upamecano im kommenden Jahr ausläuft. Sowohl Spieler als auch Verein haben in den vergangenen Monaten immer wieder betont, miteinander verlängern zu wollen. Noch konnte man sich aber nicht auf einen neuen Kontrakt einigen. Geben die Bayern Kim ab, bringen sie sich selbst in eine schwierigere Verhandlungsposition.
Noch sind also einige Fragen zu klären für die sportliche Führung um Eberl und Sportdirektor Christoph Freund. Gut drei Wochen hat das Transferfenster noch offen, bis dahin müssen Fakten geschaffen werden.