"Abgesagt, Drohung und Ultimatum": Eberl reagiert auf Gerüchte um Upamecano

Gegen Mainz (2:2) saß Dayot Upamecano über die vollen 90 Minuten auf der Bank. Der Innenverteidiger bekam von seinem Coach Vincent Kompany eine Pause. Hiroki Ito und Min-jae Kim durften gegen den Tabellenletzten starten. Durchschnaufen zum Jahresendspurt. Immerhin hatte Upamecano den Großteil der Hinrunde gespielt. Und konstant gute Leistungen gezeigt.
Upamecano-Vertrag läuft im Sommer aus
Die Unkonzentriertheiten, die so typisch für den eher schüchternen Franzosen waren, hat er fast komplett abgestellt. Auch, weil Upamecano das Vertrauen von Kompany spürt. In den wichtigen Partien ist der 27-Jährige in der Abwehrzentrale neben Jonathan Tah gesetzt und absolut unverzichtbar. Aber: Wie lange noch? Upamecanos Vertrag läuft am Saisonende aus. Ab dem 1. Januar darf der Franzose ohne Erlaubnis des FC Bayern mit anderen Klubs verhandeln.
Vor allem Real Madrid und Paris Saint-Germain haben zuletzt ihr Interesse hinterlegt. Klar, ein Verteidiger auf dem Niveau ist nicht alle Jahre zum Nulltarif auf dem Transfermarkt. Upamecano muss also entscheiden: Will er langfristig beim Rekordmeister bleiben oder im besten Fußballeralter nochmal eine neue Herausforderung annehmen. Interessant: In einem Interview mit dem französischen Fernsehsender "Telefoot" wurde er jüngst gefragt, ob er nicht gerne mit Ballon d´Or-Gewinner und Nationalmannschaftskollege Ousmane Dembélé bei einem Klub spielen würde.

Upamecano: "Wir haben keine Eile"
Die Antwort von Upamecano: "Warum nicht?" Im selben Atemzug meinte der Abwehrspieler allerdings: "Wir haben keine Eile." Denn Upamecano fühlt sich in München durchaus wohl und kann es sich vorstellen, sein Arbeitspapier über 2026 hinaus zu verlängern. Das beruhigt die Führungsriege des FC Bayern. Und stimmt die Bosse positiv, dass der Poker bald in einem neuen Kontrakt mündet.
Schon vor dem Spiel gegen die 05er hatte Sportdirektor Christoph Freund angekündigt, dass ein Ende der Kaugummi-Verhandlungen in Sicht ist. "Es ist nicht wichtig, ob einen Tag früher oder später", nahm der Österreicher den Druck raus: "Für uns ist wichtig, dass es passiert." Upamecano sei einer der "wichtigsten Transfers" für den Verein. Können die Bayern also noch vor Weihnachten Vollzug vermelden?

Eberl dementiert Gerüchte um Ultimatum
"Ich weiß nicht, was hinter den einzelnen Türchen 16,17,18, 19 und 20 im Adventskalender noch kommt", meinte Sportvorstand Max Eberl nach dem Remis und grinste: "Grundsätzlich bin ich sehr zuversichtlich." Ginge es nach ihm, wäre die Verlängerung schon längst fix. Eberl will Upamecano unbedingt behalten. Allerdings müssen dem Deal beide Parteien zustimmen. Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass die Spielerseite dem FC Bayern ein Ultimatum inklusive Forderungen gestellt habe.
Das dementierte Eberl energisch: "Was jetzt immer wieder um uns herum kreist: Er habe abgesagt, Drohung, Ultimatum – alles Quatsch." Die Gespräche seien weiterhin "sehr gut". Laut dem Bayern-Boss müsse Upamecano nur noch durch das immer kleiner werdende "Nadelöhr durch". Und nicht daran vorbei. Denn das würde bedeuten, dass Eberl seine Bemühungen um einen neuen Innenverteidiger im kommenden Jahr intensivieren müsste.
Bayern-Boss bleibt im Upamecano-Poker gelassen
Wie ein 1,86-Meter-Mann durch ein kleines Nadelöhr passen soll? "Das schafft er schon", witzelte Eberl: "Er ist filigran." Ob der Sportvorstand recht behält, werden die kommenden Wochen zeigen. Sollte es vor Weihnachten nicht mehr zu einer Einigung kommen, will Eberl übrigens ruhig bleiben. Dann wird die Verlängerung von Upamecano zu einem der ersten Vorsätze des neuen Jahres, die umgesetzt werden sollen.