735 Kilometer in zwei Etappen: Lyon kommt mit dem Bus
LYON - Da der Vulkan-Ausbruch in Island immer noch den Flugverkehr beeinträchtigt, wird Olympique Lyon mit dem Bus zum Halbfinal-Hinspiel in der Champions League nach München reisen. „Das ist hart", klagt Trainer Puel. Wie die Reisepläne des Bayern-Gegners konkret aussehen...
Das Beste an den Klassenfahrten war doch immer die Busfahrt. Während der Lehrkörper auf den vorderen Plätzen interessiert die Landschaft begutachtete, ging hinten bei den Lümmeln von der letzten Bank der Punk ab. So oder so ähnlich war es wohl auch bei Olympique Lyon.
Im fernen Bordeaux musste der Bayern-Gegner vom Mittwoch am Wochenende zum Ligaspiel antreten. Nach dem eher unbefriedigenden 2:2 gegen Girondins stand dann die nächtliche Heimfahrt an: 600 Kilometer quer durch Frankreich, einmal von West nach Ost. „Sieben Stunden in einem Bus: Das war nicht einfach. Wir haben nicht geschlafen“, erzählte Abwehrspieler Cris nach der Rückkehr, „aber wir haben viel geflachst.“
Am Montag und Dienstag könnte es bei den Franzosen wieder lustig werden. Da der Vulkan-Ausbruch in Island immer noch den Flugverkehr beeinträchtigt, wird Olympique mit dem Bus nach München reisen. „Das ist hart. Aber wenn es sein muss, fahren wir mit dem Bus auch nach München“, sagte Lyons-Coach Claude Puel. „Es erwartet uns eine Reise von insgesamt zehn Stunden. Das ist natürlich schwierig“, meinte Cris, „uns bleibt aber keine Wahl. Wir müssen das akzeptieren.“
Siebeneinhalb Stunden Fahrzeit für die 735 Kilometer, sagt der Routenplaner. Olympique will in zwei Etappen anreisen: am Montag bis Zürich, am Tag darauf weiter nach München, respektive Unterschleißheim, wo sich das Team im Hotel „Dolce Munich Unterschleißheim“ eingemietet hat.
Auch der mögliche Finalgegner fährt Bus: Schon am Sonntagnachmittag ist das Team des FC Barcelona Richtung Mailand aufgebrochen, mit Zwischenstopp in Cannes. Soll noch einer sagen, die Profis sehen immer nur Flughäfen und Hotels.
Thomas Becker
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