FC Bayern: Mia san wieder wer!

Dank Svetislav Pesic blüht der FC Bayern in der Basketball-Bundesliga endlich wieder auf – vor dem Kracher gegen Ulm erklärt Experte Stephan Baeck das Geheimnis des Erfolgs.
Julian Galinski |
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Chevon Troutman, Bayerns Star-Forward.
sampics/Augenklick Chevon Troutman, Bayerns Star-Forward.

MÜNCHEN Es ist noch keine zwei Monate her, da trugen die Basketballer des FC Bayern zwar rot – aber eigentlich waren sie vor allem grau. Eine Mannschaft im unscheinbaren Mittelfeld der Basketball-Bundesliga, mit problematischem Personal auf der die Ansprüche einer Weltmarke lasteten. Der engagierte, aber überforderte Bauermann-Nachfolger Yannis Christopoulos schaffte es nicht, der Mannschaft eine Identität zu verleihen, Respekt zu verschaffen.

Seit Ende November ist Svetislav Pesic (63) Trainer. Unter dem Welt- und Europameister haben die Bayern fünf Spiele in Serie gewonnen – und werden in der Liga gefürchtet. Sie stehen noch auf Platz sechs, haben aber nur eine Niederlage mehr auf dem Konto als der Tabellenzweite Oldenburg. „Keine Mannschaft hat Interesse in einem Alles-oder-nichts-Spiel gegen die Bayern zu spielen”, sagt Sport1-Experte Stephan Baeck.

Der FC Bayern leuchtet wieder rot – mia san wieder wer! „Sie sind wieder ein Herausforderer und spielen absolut um den Titel mit”, sagt Baeck. Am Samstag (19.00 Uhr, Audi Dome, bereits ausverkauft) spielen die Bayern gegen den Tabellendritten Ulm. „Das ist nach der Siegesserie ein neuer Maßstab”, sagt Baeck. Die AZ und der und 133-malige Nationalspieler erklären das Geheimnis der neuen Bayern.

Die Leidenschaft: „Pesic hat die Gabe, jedem zu vermitteln, dass er wichtig ist. Und gleichzeitig verlangt er ihnen alles ab”, sagt Baeck. Vor Pesic mogelte sich mancher Spieler noch mit Dienst nach Vorschrift durch – damit ist jetzt Schluss. Pesic hat klar gemacht: Wenn auch nur ein Teammitglied nachlässt, leiden alle darunter. „Alle Spieler sind motiviert – und fühlen sich verantwortlich”, sagt Baeck. Das spüren auch die Fans. Nach unterkühltem Saisonbeginn feiern die Spieler nun regelmäßig ihre Siege mit der Humba in der Fankurve.

Die Autorität des Trainers:
Pesic hat internationale Titel geholt und war national nicht minder erfolgreich: Etwa in Spanien mit dem FC Barcelona oder in Deutschland, als er von 1997 bis 2000 mit Berlin vier Meistertitel in Serie gewann. „Die Spieler glauben an den Trainer. Er hat es geschafft, eine neue Euphorie und Intensität zu entfachen”, sagt Baeck. Das spüren auch schwierige Charaktere – wie Problem-Center Jared Homan. „Pesic ist in der Lage, einen dominanten Persönlichkeiten wie Jared Homan zu handlen”, sagt Baeck. „Er ist eine absolute Respektsperson."

Die taktischen Kniffe: Vor Pesic klammerten sich die Bayern in der Offensive fast verzweifelt an das Trio Tyrese Rice, Yotam Halperin und Jared Homan – obwohl die beiden letztgenannten sichtlich überfordert waren. Mit Pesic ist das Spiel rasanter, attraktiver – und unberechenbarer geworden. „Die Verantwortung ist auf viele Schultern verteilt: Brandon Thomas, Robin Benzing, Chevon Troutman - das sind allesamt exzellente Spieler in Pesics schnellem Stil."

Die Nationalspieler Jan Jagla und Robin Benzing blühen auf. Aufbauspieler Rice punktet nicht nur, sondern setzt seine Mitspieler ein – und bleibt der Mann für die entscheidenden Würfe. „Rice muss nicht 20 Punkte machen, um ein Spiel zu bestimmen. Auf dem Weg zum Korb ist er nicht zu stoppen”, sagt Baeck. 

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