FC Bayern & der Bamberg-Code
Anton Gavel, Star der Basketballer des FC Bayern, über das Duell gegen seinen ehemaligen Klub Baskets Bamberg und seine Rolle beim Meister. „Hauptsache ein Sieg!“
AZ: Herr Gavel, Sie haben fünf Jahre in Bamberg gespielt, treffen nun schon zum vierten Mal mit dem FC Bayern auf Ihren alten Verein. Ist es noch etwas Besonderes?
Anton Gavel: Es ist immer besonders gegen Bamberg und ein paar alte Kollegen zu spielen. Ich hatte dort fünf sehr erfolgreiche Jahre, habe viel Leute kennen gelernt und ein Stück meines Lebens dort verbracht.
Sie haben Bamberg letzten Sommer verlassen, in der Mannschaft gab es einen Umbruch. Ein paar Spieler sind aber geblieben. Haben Sie zu denen noch Kontakt?
Natürlich, auch wenn nicht viele geblieben sind. Karsten Tadda, Elias Harris und Daniel Schmidt sind noch da. Wir reden darüber, wie es in Bamberg läuft oder auch umgekehrt wie es hier läuft. Privat und sportlich, man interessiert sich für den anderen.
Zum Spiel: Freuen Sie sich auf Brad Wanamaker? Den Star der Bamberger dürfen Sie wohl wieder decken.
Die Hauptsache ist ihn zu stoppen. Er ist der Denker und Lenker der Mannschaft und der beste Spieler, den sie haben. Wie die Mannschaft abschneidet, hängt davon ab, wie er spielt. Ihn zu decken, ist nicht nur meine Aufgabe, sondern die von mehreren Leuten.
Mit 38 und 24 Punkten haben Sie beide Eurocup-Duelle deutlich gewonnen, im zweiten Spiel Wanamaker zu sechs Ballverlusten gezwungen. Ist der Bamberg-Code geknackt?
Das erste Eurocup-Spiel haben wir überragend gespielt, im zweiten zuhause haben wir gut gespielt. Natürlich wird es jetzt trotzdem kein Spaziergang.
Diesmal ist 18 die magische Zahl: Dann wäre der direkte Vergleich gewonnen. Peilen Sie einen so hohen Sieg an?
Nein, das wäre Quatsch. Wir wissen, wie es gegen Valencia nach hinten losgegangen ist, als wir mit 23 Punkten hätten gewinnen müssen. Natürlich würden wir gerne so hoch gewinnen, aber: Hauptsache ein Sieg. Das ist eine Herausforderung, aber wir haben schon drei Mal gegen Bamberg gespielt. Es gibt nicht vieles, mit dem wir sie überraschen können oder umgekehrt.
Die Meisterschaft machen wohl Bayern, Bamberg und Berlin unter sich aus. Beide Teams stehen in der Tabelle vor Bayern, hätten also Heimrecht in den Playoffs. Holt Ihr in der regulären Saison noch einen der Konkurrenten ein?
Das werden wir versuchen, dafür brauchen wir alle fünf verbleibenden Spiele und wohl auch den direkten Vergleich. Mit Bamberg ist das sehr schwierig, mit Berlin etwas einfacher. Es wäre gut, noch mindestens einen der beiden einzuholen. Wir spielen gegen beide noch zuhause, und sie spielen gegeneinander. Das kann uns schon in die Karten spielen.
Sie sind seit einem dreiviertel Jahr in München. Wie fällt ihr Zwischenfazit aus?
Es war eine Umstellung im Vergleich zu Bamberg. Natürlich sind wir ein bisschen traurig, dass wir die sportlich gesetzten Ziele nicht erreichen konnten. Sonst gefällt mir München richtig gut.
In Bamberg waren Sie der Star, bei Bayern ist die Rolle etwas anders. Nehmen Sie hier die Rolle ein, die Sie erwartet haben?
Ich wusste, dass es nicht die gleiche Rolle ist wie in Bamberg. Ich finde, dass wir immer noch die tiefste Mannschaft der Liga haben. Da ist es wichtig, seine Rolle zu finden und die bestmöglich auszufüllen.
Die Mannschaft war über das Wochenende in Belgrad im Trainingslager. War das der Startschuss in die Endphase der Saison?
Wir wollten vor den letzten fünf Spielen im Rhythmus bleiben und nicht jeden Tag gegen uns selbst spielen und sozusagen uns fertig machen, sondern den Wettbewerb gegen ein einen anderen Gegner haben.
Die fünf Spiele haben schon Playoff-Charakter. Merken Sie eine höhere Intensität?
Klar. Wir spielen nur noch gegen andere Playoff-Teams. Ich finde es gut, solche Spiele vor den Playoffs zu haben und nicht gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte zu spielen.