Europa lernt die Bayern kennen

Die Basketballer feiern ihren sensationellen Auftaktsieg im Eurocup gegen Treviso. Das 72:62 gegen die Italiener hat gezeigt, was Mannschaft und Fans wirklich leisten können,
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Darius Hall feiert mit den Bayern-Fans den Sieg über Treviso
Rauchensteiner Darius Hall feiert mit den Bayern-Fans den Sieg über Treviso

Die Basketballer feiern ihren sensationellen Auftaktsieg im Eurocup gegen Treviso. Das 72:62 gegen die Italiener hat gezeigt, was Mannschaft und Fans wirklich leisten können

MÜNCHEN Mehr als 5000 Zuschauer im Schnitt in den Ligaspielen, darunter begeisterte Fußballer und andere Prominente, ein glückliches Vereinspräsidium: Das Basketball-Projekt des FC Bayern ist zweifelsohne gut angelaufen. Nur die Frage, was die Mannschaft tatsächlich auf dem Parkett leisten kann, wurde bisher nicht ausreichend beantwortet. Bis Dienstagabend.


Bei der Eurocup-Premiere gewannen die Bayern mit 72:62 gegen Benetton Treviso. „Das war unser bisher bestes Spiel”, sagt Vizepräsident Bernd Rauch – und das gegen den viermaligen italienischen Meister, den bisher besten Gegner. „Wir haben gezeigt, dass wir zu Recht im Eurocup dabei sind und hier hingehören”, sagt Nationalspieler Jan Jagla.


Das lag natürlich auch an Bayerns Besten, Chevon Troutman (11 Punkte, 10 Rebounds) und Je’Kel Foster (14 Punkte), aber vor allem am bedingungslosen Einsatz jedes einzelnen Spielers, der auf dem Parkett stand. Bestes Beispiel: Steffen Hamann, dem ein Gegner beim Angriff den Ball klaute. Der Kapitän zögerte keine Sekunde und schmiss sich dem Ball hinterher, rang mit dem Gegenspieler am Boden. „So ein Sieg braucht eine Menge Moral und Entschlossenheit”, sagt Trainer Dirk Bauermann, „man kann sich einfach freuen und stolz sein, dass man seine Farben so toll verteidigt hat.”


Die Bayern, als Wildcard-Starter und deutlicher Außenseiter ins Spiel gegen Treviso gegangen, haben gezeigt, dass sie in der ersten Bundesliga-Saison international eine gute Rolle spielen können – auch in der starken Eurocup-Gruppe mit Treviso, Zagreb und St. Petersburg. National lautet die offizielle, reichlich defensive Zielsetzung, die Playoffs zu erreichen. Das würde schlimmstenfalls den achten Platz in der Basketball-Bundesliga bedeuten. Zweifel, dass die Bayern das schaffen, gibt es allerdings keine mehr. „Dafür ist die Mannschaft auch viel zu stark”, sagt Bernd Rauch.
Der Sieg gegen Treviso war allerdings nicht nur sportlich aufschlussreich. Bei den Ligaspielen nutzen die Bayern jede Spielunterbrechung, um die Zuschauer mit dröhnenden Bässen zum Klatschen zu animieren. Die machen dann zwar brav mit, aber auf Kosten der Authentizität der Stimmung.


Im Eurocup sind derartige Musikeinspieler untersagt. Am Dienstagabend passierte dann etwas Erstaunliches: Obwohl, bedingt durch das parallele Fußball-Länderspiel, nur 3019 Zuschauer in den Audi Dome gekommen waren, sorgten sie für die bisher echteste und intensivste Stimmung – weil die Fans selbst anfeuern und klatschen mussten, anstatt sich auf die elektronische Animation zu verlassen. „Das war die bisher beste Stimmung in dieser Saison”, sagt auch Rauch. 

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