Euroleague-Sensation: Pep adelt Pesic
München - Vor Glückwünschen konnte sich Trainer Svetislav Pesic an diesem Abend gar nicht retten. Der Trainerfuchs hatte es wieder geschafft, seine Mannschaft so perfekt eingestellt, dass diese Khimki Moskau geschlagen hatte.
Den amtierenden Eurocup-Sieger, einen der finanzstärksten Klubs in ganz Europa und einer der Favoriten in der Euroleague. Die Fans feierten den 66-Jährigen anschließend mit „Svetislav! Svetislav!“-Sprechchören. Pesic applaudierte Richtung Südkurve und erklärte anschließend: „In solchen Spielen brauchst du die Zuschauer. Gegen solche Gegner, mit solcher Qualität und Routine, geht es nicht ohne den Support der Zuschauer.“
Aus den 6000 im Dome stach einer direkt hervor. Trainer-Kollege Pep Guardiola. Der saß in der ersten Reihe und war einer der ersten, der Pesic nach dem nie gefährdeten 69:60 umarmte. Guardiola hatte Frau und Kinder dabei. „Das war ein sehr gutes Spiel von uns“, lobte Pesic. „Wir haben dank unserer Leistung das Spiel kontrolliert.“
Bayern, auch nicht gerade ein Kirchenmaus-Verein, ließ der Moskauer Millionentruppe keine Chance. „Ich bin einfach glücklich über einen echten Team-Sieg“, Freude sich Point Guard Alex Renfroe, der sich tolle elf Rebounds schnappte. Ein Wert, den sonst nur die besten Center schaffen, aber keine Aufbauspieler. „Da waren viele glückliche Abpraller dabei“, sagte Renfroe hinterher. Nur ein Beispiel für die klare Bayern-Botschaft nach dem Spiel: Bloß auf dem Boden bleiben!
„Wir haben drei Mannschaften in unserer Gruppe, die Euroleague-Favoriten sind“, warnte Renfroe nach dem Sieg gegen einen der drei. Zwei der fünf Gruppengegner müssen Renfroe und Co. hinter sich lassen. „Wir müssen weiter kämpfen. Wir können den Sieg ein paar Minuten genießen, dann müssen wir ihn hinter uns lassen und zurück an die Arbeit. Wir müssen für Sonntag bereit sein.“
Dann geht’s in der Bundesliga weiter. Zu Gast ist mit Bayreuth (Sonntag, 17 Uhr, telekombasketball.de) ein Team aus dem Tabellenkeller. Im letzten Bundesliga-Spiel hatten die Bayern mit dem Tabellenletzten Mitteldeutscher BC große Mühe, waren trotz des Sieges von Trainer Pesic abgewatscht worden. Vor dem bayerischen Derby stachelt der Altmeister seine Euroleague-Stars erneut an: „Gegen Bayreuth sehen wir, wie intelligent die Mannschaft ist. Sollen wir unser Schicksal in unserer Hand haben oder geben wir es an andere? Ich bin gespannt, wie wir gegen Bayreuth spielen.“
Wenn Bayern gegen den Tabellen-16. nicht nachlegt, wird Pesic gute Laune wieder verfliegen – und die vielen Glückwünsche vergessen sein.