Euroleague: Bayern will internationalen Glanz
Bamberg/München – Vor dem eminent wichtigen Auftakt in die europäische Königsklasse sind die schlecht in die Bundesliga gestarteten Brose Baskets Bamberg fast schon demonstrativ um Ruhe bemüht. "Ich habe hohes Vertrauen in unseren Trainerstab. Sie haben es immer geschafft, den Schalter umzulegen, wenn es darauf ankam", sagte Manager Wolfgang Heyder vor dem Euroleague-Duell des deutschen Basketball-Meisters am Mittwoch (20.00 Uhr) gegen den französischen Vertreter Straßburg IG: "Und außerdem ist unsere Mannschaft erfahren genug."
Noch am Wochenende hatte sich das ganz anders angehört. Die Niederlage bei den Artland Dragons Quakenbrück hinterließ Spuren beim Serienmeister. Als "Touristen" hatte Heyder einige seiner Spieler bezeichnet, nach zwei Siegen und zwei Niederlagen zum Ligastart waren erste Zweifel an der Leistungsfähigkeit des Teams aufgekommen. Zumal der wohl größte Konkurrent Bayern München mit 4:0-Siegen die Tabelle anführt und im Duell zweier Euroleague-Debütanten bei Stelmet Zielona Gora aus Polen am Freitag auch auf höchster internationaler Bühne ein Ausrufezeichen setzen will.
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Die Bamberger sind dort mittlerweile Stammgast, zum vierten Mal in Folge und zum sechsten Mal insgesamt tritt das Team von Chris Flemming in der Euroleague an. "Das ist eine grandiose Geschichte", betonte Heyder deshalb auch: "Als Verein kann man nur weiterkommen, wenn man dort spielt. Viele Spieler machen eine Entscheidung, ob sie zu einem Verein wechseln, davon abhängig, ob der in der Euroleague spielt."
Damit aber auch wie in der vergangenen Saison der Sprung unter die Top 16 gelingt, ist ein Sieg gegen Straßburg Pflicht. In einer Gruppe mit Vorjahresfinalist Real Madrid, Anadolu Efes Istanbul, Zalgiris Kaunas und Armani Mailand sind die mit dem kleinsten Etat ausgestatteten Franzosen der vemeintlich leichteste Gegner. Zwei Siege sind für einen Platz unter die besten vier der Gruppe fast schon Voraussetzung.
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Dafür müssen sich die Bamberger aber deutlich steigern, denn bisher hinken sie in der Liga ihren Ansprüchen hinterher. "Wir sind nicht glücklich, wie wir in den letzten Wochen gespielt haben", sagte Kapitän Casey Jacobsen: "Wir sind keine schlechte Mannschaft, aber wir haben noch nicht gezeigt, dass wir gut zusammenspielen können."
Ganz im Gegensatz zu den aufstrebenden Münchnern. Aber der mit einer Wildcard in den Klub der Besten aufgenommene Verein hat ebenfalls eine schwere Gruppe erwischt. Neben Vorjahres-Champion Olympiakos Piräus und dem Auftaktgegner aus Polen trifft das Team von Svetislav Pesic auf Montepaschi Siena, Unicaja Malaga und Galatasaray Istanbul.
"Wir wollten unbedingt in die Euroleague, und es ist für uns gut, dass wir mehr Spiele haben. Denn wir haben ein Team, das viel jünger ist als die Mannschaft des vergangenen Jahres. Es muss mehr spielen, um zu reifen und Erfahrungen zu sammeln", hatte Sportdirektor Marko Pesic erklärt: "Bis auf den Punkt, dass wir ein bisschen mehr reisen müssen, sehe ich darin nur Vorteile für uns."