Es kann nur einen König geben
"King Arthur" Abraham verteidigt seinen WM-Titel gegen Raul Marquez, doch alle warten nur auf das Duell gegen Felix Sturm. Doch der Fight ist "kaum zu finanzieren".
BAMBERG Imagemäßig ist IBF-Weltmeister Arthur Abraham vom Schlumpf zum König mutiert, mit Krone und Umhang wird der 28-Jährige auch am Samstag (22.25 Uhr, ARD) gegen Raul Marquez in den Ring steigen. Doch ist „King Arthur“ wirklich der König seiner Klasse?
Am Samstag kämpft er nicht nur gegen Marquez, sondern muss sich auch dem Fern-Duell mit Felix Sturm stellen, dem Mittelgewichts-Champion der WBA. Sturm hat vergangene Woche bei seiner Titelverteidigung gegen Sebastian Sylvester grandios gekämpft und danach Abraham herausgefordert: „Die Besten sollten gegen die Besten kämpfen.“ Sturm und Abraham gehören definitiv zur Elite, sind die Regenten ihrer Verbände. Doch es darf nur einen König geben. „Dieser Fight muss kommen“, sagt Sturm-Manager Klaus-Peter Kohl der AZ, „Boxerisch kann Abraham mit Sturm nicht mithalten. Nach Punkten kann Felix nicht verlieren. Abraham hat nur die Chance, ihn mit einem Lucky-Punch auszuknocken.“
Abraham-Promoter Wilfried Sauerland hat bereits ein 2,5-Millionen-Angebot für Sturm in den Raum gestellt. „Solange das nur für die Öffentlichkeit gesagt wird, nehme ich das nicht ernst. Ich kenne dieses Spiel von Sauerland von früher. Als ich Michalczewski unter Vertrag hatte, hatte er Henry Maske. Mit jeder Verhandlung wurden seine Angebote geringer.“
Sauerland meinte zur AZ: „Ich sehe die Chancen als gering an, der Kampf ist kaum finanzierbar. Im Sommer wird Arthur gegen Kelly Pavlik, Weltmeister WBC und WBO, antreten und danach in eine höhere Gewichtsklasse wechseln. Denn das Limit macht ihm Probleme, Arthur ist nämlich eine Naschkatze.“ So werden Sturm und Abraham wohl Verbands-Regenten bleiben. Als König taugt Abraham allenfalls in der eigenen Imagekampagne. Matthias Kerber
- Themen:
- ARD