Es darf geprügelt werden
Alexis Thompson (16), derzeit in Gut Häusern am Start, ist die größte US-Golfhoffnung. Zu Hause trainiert sie mit einem Eishockey-Coach.
Gut Häusern -Nun ist die Amerikanerin, Spitzname „Lexi”, aber nicht als Touristin nach München gekommen, sondern tritt bei den Ladies German Open der Golferinnen in Gut Häusern an. Und zwar trotz ihres jungen Alters durchaus als Favoritin. Die 16-Jährige aus Coral Springs in Florida gilt als eines der größten Talente im Golfsport der Frauen überhaupt.
Offiziell zur PGA-Tour der Frauen darf sie erst gehören, wenn sie 18 ist – also ab dem 10. Februar 2013. Bis dahin ist Thompson, die als 12-jährige als jüngste Spielerin aller Zeiten bei den U.S. Open debütierte, auf Einladungen angewiesen oder muss sich erst über Vorrunden für Veranstaltungen qualifizieren. Was sie allerdings nicht davon abhält, gleich ordentlich abzukassieren. Nach nur drei Turnieren in den USA hat Thompson schon 314842 Dollar verdient, das entspräche Platz 18 der Geldrangliste der Frauen. 72131 Dollar davon stammen von den jüngsten U.S. Open – da wurde Thompson Zehnte.
Abseits des Platzes mag sie mit ihrem blonden Pferdeschwanz und sonnigen Gemüt tatsächlich manchmal noch wie ein Mädchen wirken, sobald sie allerdings einen Schläger in der Hand hält, holt Lexi Thompson den Hockey-Hammer aus der Tasche.
Bei ihrem letzten Turnier drosch sie den Ball durchschnittlich 247 Meter weit, auf der Frauen-Tour läge sie damit mit Abstand an der Spitze. Thompsons Geheimnis: trainieren wie ein Eishockeyspieler. Ihr Kraft- und Konditionstrainer ist Craig Slaunwhite – und der ist in selber Funktion beim NHL-Klub Florida Panthers verantwortlich. „Eishockey ist eine tolle Sportart, da ist immer was los, ich mag auch, wenn sie sich ab und zu prügeln”, sagt Thompson, die sich diesbezüglich aber lieber auf Driver und Golfball beschränkt. „Golf und Eishockey, das ergänzt sich ziemlich gut, deswegen spielt wohl auch fast die ganze Mannschaft der Panthers Golf”, meint sie, „beim Eishockey muss man sehr aggressiv sein, beim Golf dagegen absolut ruhig.”
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