Erst Frust, dann Lust: Edelmann froh über Bronze

Whistler (dpa) - Der Frust über seinen Fauxpas saß bei «Sturzpilot» Tino Edelmann tief, doch mit der Bronzemedaille um den Hals konnte der Pechvogel im Team der deutschen Nordischen Kombinierer einige Stunden nach seinem Missgeschick schon wieder lachen.
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Tino Edelmann freut sich mit seinem Team über die Bronzemedaille.
dpa Tino Edelmann freut sich mit seinem Team über die Bronzemedaille.

Whistler (dpa) - Der Frust über seinen Fauxpas saß bei «Sturzpilot» Tino Edelmann tief, doch mit der Bronzemedaille um den Hals konnte der Pechvogel im Team der deutschen Nordischen Kombinierer einige Stunden nach seinem Missgeschick schon wieder lachen.

«Das werde ich so schnell nicht vergessen. Jetzt überwiegt aber die Freude über die Medaille. Dass wir trotzdem Bronze gewonnen haben, ist super», sagte Edelmann nach dem dritten Platz im Mannschafts-Wettbewerb.

Gemeinsam mit seinen Teamkollegen begoss der Thüringer am Abend im Deutschen Haus das gewonnene Edelmetall, zu dem der daheimgebliebene Ronny Ackermann als Erster per Handy gratuliert hatte. Die Gedanken an den Umfaller am Berg, durch den die DSV-Kombinierer ihre Gold-Chance einbüßten, konnte Edelmann allerdings nicht verscheuchen. «Ich habe den Stock auf die falsche Seite gesetzt. So etwas passiert eigentlich nicht, schon gar nicht in einem Rennen. Es war absolut dämlich und verdammt ärgerlich», beschrieb der Vize-Weltmeister des Vorjahres die entscheidende Szene.

Dadurch war der Weg für den späteren Olympiasieger Österreich und das Silber-Quartett aus den USA frei. «Ich habe mich gezwungen, mein Rennen ruhig zu Ende zu laufen. Im Ziel habe ich erst mal mein Gesicht vergraben. Als ich Eric dann auf der Videowand an dritter Position gesehen habe, ist mir ein Riesenstein vom Herzen gefallen. Es wäre für mich die Hölle gewesen, wenn wir Vierter geworden wären», erzählte Edelmann.

Bundestrainer Hermann Weinbuch war mit dem Auftritt von Olympia- Debütant Johannes Rydzek, Edelmann, Eric Frenzel und Björn Kircheisen dennoch zufrieden. Zumal das Quartett nach dem Springen mit 45 Sekunden Rückstand zur Spitze nur auf Rang sechs lag. «Dass wir noch mal so nahe an die Goldmedaille kommen, hatte ich nicht erwartet. Wenn der Tino sich nicht so hinlegt, dann bleibt er wahrscheinlich dran und alles ist offen», konstatierte der Coach.

Vorwürfe an den 24 Jahre alten Hobby-Musiker Edelmann gab es nicht. «Mir ist das bei der Junioren-WM 2007 auch schon mal passiert», erklärte Frenzel. Der Oberwiesenthaler lieferte auf der dritten Fünf-Kilometer-Schleife eine taktische Meisterleistung ab und ebnete den Weg zu Bronze. «Es war rennentscheidend für die Medaille, dass Eric den Franzosen stehengelassen hat», lobte Weinbuch.

Kircheisen, der seine zehnte Medaille bei Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften gewann, lief den dritten Platz sicher nach Hause. «Für mich ist das eine ganz besondere Medaille, weil sie so hart erkämpft wurde. So schwer war es noch nie», meinte der Johanngeorgenstädter.

Viel Zeit zum Feiern blieb dem Bronze-Quartett nicht, denn schon am 25. Februar bietet sich im Einzel-Wettbewerb auf der Großschanze eine weitere Medaillenchance. «Vielleicht haben wir im letzten Wettkampf mal richtig Glück und können eine Überraschung schaffen», meinte Weinbuch.

Seine Schützlinge gönnen sich einen trainingsfreien Tag, um «mit frischen Kräften anzugreifen», so Frenzel. Der 21- Jährige hofft, dass «einer von uns auf dem Podest steht. Es wäre großartig, wenn uns das gelingen würde». Unabhängig vom Ausgang des letzten Wettbewerbes im Callaghan Valley glaubt Weinbuch, dass sein junges Team auch in den kommenden Jahren für Furore sorgen kann. «Wir waren die jüngste Mannschaft. Auch wenn wir nicht ganz oben gestanden haben, denke ich, dass uns die Zukunft gehört», sagte er. Frenzel gab sich schon einmal angriffslustig: «Ich kann mir vorstellen, dass wir in vier Jahren in der gleichen Besetzung Gold holen.»

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