Einschwören auf den ersten Matchball

Die deutschen Handballer haben ihr drittes WM-Spiel gewonnen. 32:20 gegen Außenseiter Algerien. Nun ist das Team von Bundestrainer Heiner Brand Spitzenreiter in der Vorrunden-Gruppe C.
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Nicht rundum zufrieden: Bundestrainer Heiner Brand.
dpa Nicht rundum zufrieden: Bundestrainer Heiner Brand.

VARAZDIN - Die deutschen Handballer haben ihr drittes WM-Spiel gewonnen. 32:20 gegen Außenseiter Algerien. Nun ist das Team von Bundestrainer Heiner Brand Spitzenreiter in der Vorrunden-Gruppe C.

Den glanzlosen Pflichtsieg hakten die Weltmeister ganz schnell ab und schworen sich auf ihren ersten Matchball ein. Nach einem 32:20 (16:10) gegen Außenseiter Algerien können die deutschen Handballer bei der WM in Kroatien schon am Mittwoch mit einem Sieg gegen Mazedonien (17.30 Uhr/live bei RTL) den Einzug in die Hauptrunde perfekt machen.

„Wir müssen gegen Mazedonien wieder Vollgas geben und gewinnen“, sagte Pascal Hens und gab die Marschrichtung vor, warnte dabei aber wie Bundestrainer Heiner Brand vor dem vierten WM-Gegner in Varazdin. „Das wird eine ganz enge Geschichte und ein sehr, sehr schweres Spiel“, meinte der Erfolgscoach, dessen Team die Aufgabe mit 5:1 Punkten sogar als Tabellenführer in Angriff nimmt.

Weiteres Selbstvertrauen brachte jedenfalls der letztlich standesgemäße Sieg gegen Algerien, auch wenn die Leistung wieder durchwachsen war. „Wir haben uns zu Beginn sehr schwer getan. Und im dritten Spiel fehlte auch die geistige Frische, das hat sich über das ganze Spiel hingezogen“, sagte Brand.

Immerhin ersparten seine Spieler dem Trainer und ihrer kleinen Fankolonie diesmal ein Zitterspiel wie in den ersten beiden Begegnungen. Bester Werfer vor nur 1500 Zuschauern war Torsten Jansen mit sechs Treffern. Nun darf die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) erstmal Kraft tanken: Nach drei Spielen in drei Tagen steht bei der WM am Dienstag der erste Ruhetag an.

Schon nach den beiden nervenaufreibenden Spielen gegen Russland (26:26) und Tunesien (26:24) konnte es sich Brand gegen die drittklassigen Algerier leisten, seinen Spielern einige Erholungspausen zu gönnen. Alle Feldspieler kamen zum Einsatz. Spielmacher Michael Kraus, der nach seinem Muskelfaserriss am Sonntag mit einem dicken Verband um die linke Wade 23 Minuten lang einen guten WM-Einstand gegeben hatte, agierte wieder nur als Teilzeitarbeiter.

Dabei konnte er dem deutschen Angriffsspiel aber zunächst ebenso wenig konstruktive Akzente geben wie sein 22 Jahre alter Stellvertreter Martin Strobel. Im zweiten Durchgang spielten beide auch nebeneinander im Rückraum, als Kraus Pascal Hens auf Halblinks ersetzte.

Vor allem im ersten Durchgang waren flüssige Kombinationen gegen die offensive Deckung des Dritten der Afrikameisterschaft Mangelware, die Tore fielen meist aus Einzelaktionen. So sorgte der Nordhorner Holger Glandorf, der sich in den ersten Spielen ebenso wie Hens zu viele Fehlversuche geleistet hatte, mit vier Treffern in den ersten neun Minuten fast im Alleingang für die frühe Führung (5:2). Die wuchs danach zwar stetig an, und selbst Abwehrchef Oliver Roggisch trug sich erstmals in die Torschützenliste ein, doch großen Handballglanz versprühte die Brand-Sieben weiter nicht.

Immerhin war auf den gut aufgelegten Torhüter Johannes Bitter wieder Verlass. Davor stand die deutsche Deckung gegen die teilweise überforderten Algerier sicher. So sorgte Kraus in der 38. Minute mit seinem Treffer zum 21:11 erstmals für eine Zehn-Tore-Führung, mit dieser im Rücken wurde auch das deutsche Angriffsspiel flüssiger. Vor allem aus dem Tempospiel heraus fiel phasenweise ein Tor nach dem anderen.

Allerdings müssen sich die Deutschen in allen Bereichen steigern, wenn gegen Mazedonien und zum Gruppenabschluss in der Neuauflage des WM-Finals von 2007 gegen Polen (Donnerstag, 17.30 Uhr/live bei RTL) Erfolge her sollen. Die Mazedonier hatten sich am Montag überraschend mit 30:29 gegen Polen durchgesetzt und damit ihre Ambitionen auf den Einzug in die Hauptrunde verdeutlicht.

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