"Einfach besser segeln!"

Dem Segeln hängt der Ruf eine Elitesports nach  – beim Münchner Yacht-Club sind allerdings auch Neueinsteiger herzlich willkommen. Besonders wichtig ist dem Verein die Nachwuchsarbeit.
von  Sebastian Schulke

Dem Segeln hängt der Ruf eine Elitesports nach – beim Münchner Yacht-Club sind allerdings auch Neueinsteiger herzlich willkommen. Besonders wichtig ist dem Verein die Nachwuchsarbeit.

AZ: Herr von Hoyningen-Huene, Sie sind 2. Vorsitzender des Münchner Yacht-Clubs in Starnberg und vermissen gerade Ihren Bootsmann. Was ist passiert?

GERRICK VON HOYNINGEN-HUENE: Passiert ist eigentlich nichts. Die Kieler Woche läuft nur gerade, und da ist Christian Haake, unser Bootsmann, wie in jedem Jahr als Wettfahrt-Leiter im Einsatz. Er organisiert auch bei uns die clubinternen Regatten oder den BMW Sailing Cup, genießt da einen sehr guten Ruf.

Das hört man auch von Ihrem Yacht-Club. Wie kommt es zu dieser Wahrnehmung?

Wir haben eine gute Mischung aus Sport, Familie und Spaß, nehmen uns nicht allzu wichtig. Das kommt bei den Leuten wohl ganz gut an.

Hat sich Segeln vom elitären Freizeitvergnügen zu einem Familiensport entwickelt?

Natürlich ist Segeln kein normaler Breitensport wie Tennis oder Fußball. Aber das macht ihn nicht gleich zu einem Elite-Sport. Das war vor 20 Jahren bestimmt noch anders. Aber mittlerweile sind auch die Segelvereine in vielen Bereichen offener und flexibler geworden.

Was heißt das konkret? Und wie vermittelt man Segeln an den Nachwuchs?

Wir wollen vor allem Kindern und Jugendlichen diesen wunderbaren Sport näher bringen. So bieten wir spezielle Segelkurse für Kinder an, arbeiten mit Schulen zusammen, veranstalten Freizeitlager am Gardasee und haben jetzt auch eine Sailing Academy auf die Beine gestellt. Mit diesem Projekt wollen wir alle Leistungs- und Altersklassen im Segelsport fördern – also die Kleinen genauso wie die Großen. Da bieten wir Kurse, Seminare und Schulungen an. Mit dem Ziel: Einfach besser segeln.

Nur für Mitglieder?

Nicht nur. Die Academy ist auch für Mitglieder befreundeter Segelvereine. Reine Hobbysegler können wir nicht aufnehmen.

Bieten Sie auch Schnupperkurse für absolute Einsteiger in den Sport an?

Beim alljährlichen BMW Sailing Cup, der hier bei uns in Starnberg ausgerichtet wird, können Interessierte in den Segelsport hinein schnuppern. Außerdem veranstalten wir einmal im Jahr einen Schnuppertag mit dem Motto „Segeln für Alle”. Da ermöglichen wir Menschen mit Behinderung, ein Boot zu steuern und wollen ihnen so das besondere Gefühl von Freiheit vermitteln, das beim Segeln entsteht. Ansonsten ist Segeln ein viel zu komplexer und aufwändiger Sport, in den man nicht einfach so kurz reinschnuppern kann. Wer sich nicht ganz sicher ist, kann auch eine Probemitgliedschaft über zwei Jahre bei uns abschließen.

Ein eigenes Boot muss man nicht mitbringen?

Nein. Wir haben 17 Segelboote, die dem Verein gehören und mit denen unsere Mitglieder hier in Starnberg in See stechen können. Und wer einen Liegeplatz für sein Boot haben möchte, muss entsprechend Regatten fahren und Punkte sammeln. Wir sind keine Marina, in der die Mitglieder nur ihre Wassergefährte parken. Da sind wir schon sehr sportlich ausgerichtet.

Ab wann kann man mit dem Segeln anfangen?

So mit acht Jahren setzen sich die kleinen Segler in die Optimist-Jolle, die ist wie eine kleine Badewanne. Schön leicht und perfekt für erste Segelschritte geeignet. Ansonsten sind auch unser sehr altes Clubhaus mit Terrasse und unsere Liegewiese direkt am Starnberger See mit Blick über die Alpen sehr beliebt. Es dreht sich nicht alles nur ums Segeln beim Münchner Yacht-Club.

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