Eine Ehrung, viele Absagen
Im Alten Rathaus wurden am Donnerstag die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler der Landeshauptstadt geehrt. Davon gibt es ja auch schließlich einige. Dumm nur, dass ziemlich viele gar nicht zu der Feierlichkeit kamen.
Man möchte meinen, dass eine Preisverleihung ein schillernder Event ist, ein Stelldichein der Stars und Sternchen mit vielen Emotionen und Gänsehautatmosphäre. Das Einzige, was aber am Donnerstagabend bei der Ehrung der erfolgreichen Münchner Sportlerinnen und Sportler 2009 im alten Rathaus glänzte, war die Stirn der Pressekoordinatorin. Im Minutentakt entschuldigte sie sich für eine weitere spontane Absage. Michael Teuber, dreifacher Goldmedaillengewinner bei Paralympics auf dem Rad, Sonja Pfeilschifter, die beste deutsche Sportschützin, Ex-60er Fabian Johnson und Christine Theiss, Kickboxweltmeisterin. Sie alle hatten besseres zu tun, als die Ehrenmedaille persönlich entgegen zu nehmen. Für die erste Absage des Abends sorgte jedoch der Veranstalter selbst. Stadträtin Verena Dietl musste kurzfristig für die erkrankte zweite Bürgermeisterin Christine Strobl die Verleihung der Medaillen übernehmen.
„Viele Sportler befinden sich in den Wettkampfvorbereitungen. Es ist schade, dass wir nicht alle unter ein Dach bekommen haben“, erklärte Dietl die zahlreiche Absenz der Preisträger. Mit Fußballeuropameisterin Melanie Behringer und Junioren-Europameister Björn Kopplin, beide vom FC Bayern, gaben sich wenigstens zwei bekanntere Gesichter auf der Bühne die Ehre. „Mich macht diese Auszeichnung stolz. Ich hatte zwei wunderbare Jahre hier in München“, sagte Behringer, die im Sommer den FC Bayern in Richtung Frankfurt verlässt. Ansonsten gehörte der Abend den Behinderten- und Randsportlern. Sie genossen sichtlich den freigewordenen Platz im Rampenlicht.
Philipp Pander