Zweiter Vorstand schmeißt hin

Trainingsauftakt beim EHC München, aber im Verein rumort’s. Vereinsboss Jürgen Bochanski: „Er hat die Basis verprellt.“
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Trainer Pat Cortina posiert mit seinen Neuzugängen Hede, Buchwieser, Holmgren, Jocher, Wrigley, Gyori, Wycisk, Lavallee und Reid.
Mike Schmalz Trainer Pat Cortina posiert mit seinen Neuzugängen Hede, Buchwieser, Holmgren, Jocher, Wrigley, Gyori, Wycisk, Lavallee und Reid.

Trainingsauftakt beim EHC München, aber im Verein rumort’s. Vereinsboss Jürgen Bochanski: „Er hat die Basis verprellt.“

MÜNCHEN Okay, wenn man bei diesen Temperaturen Eis sagt, dann denkt man sicher eher an Speiseeis. Der Gedanke, an Eishockey, der drängt sich nicht automatisch auf.

Und doch ging es gestern in der Olympia-Eishalle – den Temperaturen entsprechend – wieder heiß her. Eishockey-Zweitligist EHC München begann sein Eistraining. Und Coach Pat Cortina scheuchte seine Spieler gehörig rum. Schwitzen war angesagt, Sauna on Ice sozusagen. „Ich war mit dem Training sehr zufrieden“, meint Cortina lächelnd, „ich habe den Jungs klar gemacht, dass das Wichtigste ist, dass sie mir täglich zeigen, dass ihre Einstellung stimmt. Was sie mir heute gezeigt haben, hat mir gefallen.“

Dass heute aber bekanntlich nicht aller Tage ist, weiß er auch. „Es wird mir nicht immer gefallen. Aber je leichter sie mir meinen Job machen, umso weniger muss ich ihnen in den Hintern treten.“

Der neue EHC mit Zugängen wie Markus Jocher, Dave Reid, Niklas Hede, Austin Wycisk, David Wrigley oder Mark Heatley, er ist, wenn es um den Chefeinpeitscher und seine Anforderungen an die Spieler geht, der alte. Und auch sonst bleibt beim EHC vieles beim alten. Für Unruhe ist der Verein immer gut. So trat nun der 2.Vorstand und Finanzchef Herbert Aidelsburger zurück. Und kam damit wohl seinem Rauswurf nur zuvor. „Aidelsburger hat die Notbremse gezogen, indem er zurückgetreten ist. Die Situation mit ihm war irgendwann sehr schwierig. Er hat immer mehr gemacht als er sollte. Wir haben ihn darauf hingewiesen, was seine Aufgaben sind. Aber das wollte er sich nicht mal anhören. Ich denke, dass wir jetzt mehr Ruhe in den Verein kriegen“, sagt EHC-Präsident Jürgen Bochanski zur AZ.

Mit seiner bärbeißigen Art hatte sich Aidelsburger bei Fans und speziell ehrenamtlichen Mitarbeitern nicht nur Freunde gemacht. So kam es zum Eklat über den Nichtweiterbeschäftigung einens ehrenamtlicher Mitarbeiter des Marketing-Stands. Eine Entscheidung, die Bochanski dann wieder aufhob. „Fachlich kann man ihn nichts vorwerfen, aber das Zwischenmenschliche war nicht seine Stärke. Meine Trauer, dass der weg ist, hält sich in Grenzen“, sagt Oliver Wenner, Präsident des Fanklubverbunds „Siebter Mann“. Und Bochanski meint:„Wir haben beim EHC sehr viele Ehrenamtliche, die muss man achten und ehren. Denen kann man nicht dauernd in den Hintern treten und sie etwa aus dem VIP-Bereich schmeißen. Man darf die Basis nicht verprellen, sonst halt man bald keine mehr.“

Aidelsburger selber wollte zu seinem Rücktritt nichts weiter sagen. „Kein Kommentar“, sagte er, „sechs Jahre war ich im Verein, sechs Jahre hat sich keiner in der Öffentlichkeit für das alles interessiert, dabei lassen wir es jetzt.“

Zum Abschied bot Bochanski Aidelsburger eine VIP-Ehrenkarte an. Die lehnte der jedoch ab. „Ob er jetzt mal kommt, weiß ich nicht“, so Bochanski, „das ist für mich nicht wichtig. Ich Freude mich, wenn er kommt, wenn aber nicht, kann ich auch nichts machen.“

Matthias Kerber

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