Zurück in der Realität: EHC verliert in Hamburg

Der EHC München, am Freitag noch sensationeller Tabellenführer, bleibt nach dem 1:4 in Hamburg zum ersten Mal ohne Punkte in der DEL. Sonderlich enttäuscht sind die Bosse nicht
von  Abendzeitung
EHC-Trainer - und Bundestrainer: Pat Cortina.
EHC-Trainer - und Bundestrainer: Pat Cortina. © Rauchensteiner/Augenklick

HAMBURG - Der EHC München, am Freitag noch sensationeller Tabellenführer, bleibt nach dem 1:4 in Hamburg zum ersten Mal ohne Punkte in der DEL. Sonderlich enttäuscht sind die Bosse nicht

Für die Wartenden am Hamburger Hauptbahnhof muss es ein recht beeindruckendes Bild gewesen sein, als am Sonntagabend gegen halb acht 23 überwiegend mächtig gebaute Eishockey-Spieler samt Trainer, Betreuer und großer Taschen am Bahngleis auftauchten, um auf den Zug nach München zu warten.

Die Spieler hatten schlechte Laune. Sie hatten mal wieder eine Premiere hinter sich. Genauer gesagt sogar zwei. Zum ersten Mal in der Klubgeschichte war der EHC nicht per Bus, sondern mit der Bahn zu einem Auswärtsspiel gefahren. Was zwar teurer, aber deutlich schneller und bequemer ist. Ein zählbares Ergebnis hatte die komfortablere Abreise aber nicht gebracht: Zum ersten Mal in der erst vier Spieltage dauernden DEL-Zeit gab es für den EHC am Sonntag keine Punkte. Das Team um Coach Pat Cortina verlor bei den Hamburg Freezers deutlich mit 4:1.

Die Mannschaft, die am Freitag nach dem kämpferisch überragenden 4:1 im Heimspiel gegen Krefeld einigermaßen sensationell an die Tabellenspitze geklettert war, landete gestern erst mal wieder auf dem Hosenboden – der EHC ist wieder zurück in der Realität.

Die Münchner waren in Hamburg noch gar nicht richtig auf dem Eis, als es schon 0:2 stand. Engelhardt (2.) und Holzmann (3.) hatten Unkonzentriertheiten in der Münchner Abwehr genutzt und getroffen, „danach war es für uns eigentlich schon vorbei“, wie Manager Christian Winkler sagte. Die Münchner hätten gerne gewonnen gegen den Klub, der bis 2002 noch München Barons hieß ehe er dann vom Klubeigner Philipp Anschutz zum Umzug an die Elbe und die damals neue Hamburger Multifunktionshalle gezwungen wurde. Doch am Sonntag waren die Freezers einfach noch zu stark. „Als wir besser ins Spiel gekommen sind, haben die anderen leider das 3:0 gemacht“, meinte Winkler. Hamburg traf sogar noch einmal, erst in der Schlussminute schaffte Mike Kompon, seit Freitag der beste EHC-Scorer aller Zeiten, noch den Ehrentreffer.

Richtig böse wegen der Niederlage war Winkler den Spielern aber nicht. „Es hat bis zum vierten Spieltag gedauert, bis wir keine Punkte geholt haben, das ist doch wunderbar“, sagte Winkler. Die Punkte will man ohnehin vor allem in der heimischen Olympia-Eishalle holen. Am Sonntag (18.30 Uhr) kommt es zum ersten Derby, der EHC empfängt Nürnberg. „Ich hoffe, dass da über 3500 Zuschauer kommen und uns zum Sieg brüllen“, so Winkler.

F. Cataldo, J. Galinski

Hamburg – EHC München 4:1

Tore: 1:0 Engelhardt (1:34), 2:0 Holzmann (2: 49), 3:0 King (29:00), 4:0 Murphy (40:51), 4:1 Kompon (57:07).

Schiedsrichter: Dahle (Berlin).

Zuschauer: 8477.

Strafminuten: Hamburg 6 – München 13 plus Spieldauer (Maurer)

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