„Wir wollen mehr, viel mehr!“

Der EHC München steht im Zweitliga-Finale, doch ein Grund zum Feiern ist das – anders als im vergangenen Jahr – noch nicht. Das Ziel heißt DEL. Boss Bochanski: „Ich bin sicher, wir packen das!“
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Finale - oho: Die Stars des EHC München feiern den Einzug ins Endspiel.
sampics/Augenklick Finale - oho: Die Stars des EHC München feiern den Einzug ins Endspiel.

Der EHC München steht im Zweitliga-Finale, doch ein Grund zum Feiern ist das – anders als im vergangenen Jahr – noch nicht. Das Ziel heißt DEL. Boss Bochanski: „Ich bin sicher, wir packen das!“

MÜNCHEN Wie sich die Zeiten ändern. Vor einem Jahr, als der EHC München Ravensburg im Semifinale ausschaltete und so erstmals in der Klubgeschichte ins Finale der 2. Liga einzog, kannte der Jubel keinen Grenzen. Die Spieler des EHC feierten sich mit der Siegerraupe, und die Fans feierten ihre Eishockey-Helden mit stehenden Ovationen. Selbst der zurückhaltende Erfolgscoach Pat Cortina kam mit aufs Eis und machte mit den Fans La Ola, die Welle.

Und heute? Sieht der EHC den Finaleinzug, den sich die Münchner durch das 6:0 im fünften Halbfinalspiel abermals über Ravensburg sicherten, ganz pragmatisch. Und niemand wird euphorisch. Es gab den obligatorischen Handschlag mit den Gegnern, man bedankte sich artig bei den Fans, entrollte noch ein Banner, auf dem „Finale“ stand – das war’s. Keine Jubelorgie, keine Exzesse. Der verletzte Kapitän Andreas Raubal schleppte einen Kasten Bier in die Spielerkabine. Mehr nicht.

Der EHC feiert wie eine Truppe, die sicher ist, dass das Beste noch kommt. Ein Finaleinzug allein ist für den EHC 2010 kein Grund mehr, die Fassung zu verlieren. Denn das Finale soll nur Zwischenstation sein, eine wichtige Etappe bei der Tour de DEL, die der Verein anstrebt. „Wir sind noch nicht da, wo wir alle hinwollen. Ich, die Spieler, der Verein, die Fans. Wir wollen mehr, viel mehr“, sagt Cortina.

In der Kabine des Erfolgscoaches steht der restaurierte Pokal des Vizemeisters (die Trophäe hatte bei der Feier nach der Vizemeisterschaft 2009 arg gelitten) auf dem Schrank. Der Pokal ist ein Mahnmal. Er ist Symbol, dass gut noch lange nicht gut genug ist und dass gut auch der schlimmste Feind von großartig ist. „Vielleicht waren wir mit dem Erreichten, dem Finaleinzug damals schon etwas zufrieden“, sinniert Cortina, „doch jetzt ist in keinem von uns auch nur ein Funke Selbstzufriedenheit.“

Im Finale soll der Titel, die Krönung des EHC folgen. „Das ist unser Ziel. Ich denke, wir sind stark genug. Ich bin sicher, wir packen das!“, sagt Präsident Jürgen Bochanski.

Auch die Spieler strotzen vor Selbstbewusstsein, sie alle haben das große Ziel verinnerlicht. „Wir haben vergangene Saison zuschauen müssen, wie Bietigheim in unserer Halle den Titel feierte. Das hat damals ein Loch in mein Herz gerissen. Das will ich nie mehr erleben“, sagt Kapitän Chris Bahen, „das ist für mich eine der Hauptmotivationen, dass wir es diesmal packen müssen. Alle im Team denken so.“ Stürmer Mike Kompon: „Wir waren vor einem Jahr so nahe dran. Es kommt nicht oft vor, dass man um Titel in seiner Karriere spielt. Dass wir das zwei Mal hintereinander tun, zeigt, wie stark wir sind. Und wie sehr wir den Erfolg wollen. Egal, wer unser Gegner sein wird: Ich bin sicher, dass wir den Titel mehr wollen als die.“

Matthias Kerber

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