Winklers Dreijahresplan

Der Manager hat schon eine Strategie für die DEL: 2013 will er mit dem EHC in den Playoffs stehen. Doch bei allem Stress schwört der Garmischer, Familienmensch zu bleiben: „Das zählt wirklich.“
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"Der Architekt des Erfolges": Manager Christian Winkler mit dem Meister-Pokal und der DEB-Trophäe.
Rauchensteiner/AK "Der Architekt des Erfolges": Manager Christian Winkler mit dem Meister-Pokal und der DEB-Trophäe.

Der Manager hat schon eine Strategie für die DEL: 2013 will er mit dem EHC in den Playoffs stehen. Doch bei allem Stress schwört der Garmischer, Familienmensch zu bleiben: „Das zählt wirklich.“

MÜNCHEN Es war vor zwei Jahren, als Manager Christian Winkler mit Trainer Pat Cortina zusammensaß und einen Drei-Jahres-Plan für den EHC München entwarf. Am Ende sollte der Titelgewinn und damit der mögliche Aufstieg in die DEL stehen. Ein Jahr zu früh hat der EHC nun sein Klassenziel erreicht und wegen des durchschlagenden Erfolges hat sich Winkler jetzt nach der Meisterschaft wieder hingesetzt und einen neuen Drei-Jahres-Plan entworfen. „Jahrelang haben wir beim EHC ohne Visionen gearbeitet. Da stößt man schnell an Grenzen“, sagt Winkler, „deswegen haben wir diese Visionen entwickelt.“

Im ersten Jahr der DEL-Zugehörigkeit will der EHC laut Winkler „in der Liga ankommen und für das eine oder andere Highlight sorgen“. Im zweiten Jahr soll’s für die Pre-Playoffs (Platz 7 bis 10) reichen, in Jahr drei sind die Playoffs eingeplant. „In München kann man nicht vier, fünf Jahre um den letzten Platz spielen“, sagt Winkler, „wir müssen alle an uns arbeiten, um noch besser zu werden.“

Vor sechs Jahren übernahm Winkler den Manager-Posten beim EHC. „Das war ein Traum, aber auch sehr schwer. Ich bin auf viele Widerstände gestoßen“, sagt Winkler, der vorher beim EC Peiting den Posten des Sportdirektors innehatte.

Schon als Kind war Winkler ein München-Fan. Wenn auch ein heimlicher. Als er 13 war, durfte er mit dem Mannschaftsbus des SC Riessersee von Garmisch zum Spiel nach München fahren und dort neben der Spielerbank stehen. „Ich war von der Stimmung so begeistert, dass ich heimlich Sympathien für München hegte. Das durfte ich zwar keinem sagen, da wäre ich ja gelyncht worden, aber es war so“, sagt Winkler, der Stammgast bei den Barons war.

Sechs Jahre München, voller Erfolge, aber auch Tiefschläge. Etwa die Saison, als Winkler sich zwei Trainer-Flops leistete (Bernie Englbrecht und Doug Bradley), ehe er Cortina als Retter zurückholen konnte, dazu wurden bei ihm bösartige Wucherungen an der Schilddrüse festgestellt. „Das war ein Albtraum“, gesteht Winkler, „danach habe ich – so sehr ich auch Eishockey liebe und dafür lebe – für mich wieder gesehen, was wirklich zählt im Leben.“

Die Familie. Deswegen hat sich Winkler, der in Garmisch wohnt, nie eine Wohnung in München genommen. „Ich will jeden Morgen mit der Familie frühstücken. Das gibt mir die Kraft. Ich bringe unsere Tochter Melissa jeden Tag in die Schule, gehe mit unserem Hund Sunny spazieren“, sagt Winkler. Seit September ist er nicht nur auf den Hund, sondern auch aufs Pferd gekommen. Winkler: „Als ich mit dem EHC in der Saisonvorbereitung in Kanada war, waren meine Damen auf einem Pferdehof in Österreich. Erst rief meine Frau an, dass sich beide in ein Pferd verliebt hätten. Eine Stunde später dann meine Tochter. Da habe ich mir gesagt: Die müssen so viel zurückstecken, mit dem Pferd kann ich was zurückgeben.“

Seitdem geht er Samstags oft mit der Familie zum Reiten. „Ich bin schon öfter auf Beluga geritten, das ist toll“, sagt Winkler, „aber zu sehen, wie meine Tochter im Galopp auf dem Pferd sitzt und lacht, ist wunderbar. Das sind die Momente, die wir alle genießen.“ Momente, in denen der Manager nur noch eines ist – Familienmensch.

Matthias Kerber

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