Winkler über Cortina: "Arbeiter, Alphatier, Familienmensch"
Sie haben eine echte Männer-Freundschaft, sind zwei, die sich gefunden haben. EHC-Trainer Pat Cortina und Manager Christian Winkler trennt so schnell nichts. „Wir sind uns schon ziemlich ähnlich“, sagt Winkler und untertreibt dabei heftig. Viel mehr sind sie Brüder im Geiste. Doch ab sofort wird das innige Verhältnis auf die Probe gestellt. Cortina ist am Montag als Bundestrainer vorgestellt worden, wird im ersten Jahr den EHC und die Nationalmannschaft trainieren und den EHC im Sommer verlassen. Trotzdem versichert Winkler: „Die Freundschaft wird bestehen bleiben.“ Für die AZ erklärt der Manager den Menschen Pat Cortina – und was beide zusammenschweißt:
Pat Cortina als Trainer: „Er arbeitet hart und strukturiert aber trotzdem immer fair. Er hat ein wahnsinniges Händchen für taktische Situationen und reagiert fast immer richtig. Dazu kommt, dass er auch noch unwahrscheinlich feinfühlig ist. Er sieht die Probleme kommen und steuert denen dann gleich entgegen. In der Kabine ist er sehr an den Spielern interessiert, er behandelt sie so, wie auch er behandelt werden möchte. Für die privaten Probleme hat er immer ein Ohr. Nur wenn einer gegen seine Regeln verstößt, dann wird er zündig.“
Pat Cortina als Machtmensch: „Pat ist ein Alphatier, ohne Zweifel. Er weiß immer sofort was er will und das bekommt er dann auch. Er hat für alles einen klaren Plan, den er klar vertritt. Sowieso: Wenn er den Raum betritt, dann merkt das jeder, da versprüht er Autorität, ist aber zugleich eine positive Erscheinung. Nach sechs Jahren, die wir gemeinsam gearbeitet haben, dachte ich, dass ich ihn kenne. Aber er zieht immer wieder neue Tricks aus seiner Tasche. Als Mensch ist er immer korrekt und kurz: einfach großartig.“
Pat Cortina als Freund: „Wir haben schon sehr viel gemeinsam erlebt. Er ist einer, der auch in schweren Zeiten an deiner Seite steht. Einer der immer für dich da ist, wenn du ihn brauchst. Mein schönstes Erlebnis war unser gemeinsamer Urlaub in Florida im vergangenen Jahr. Da waren die Familien dabei, wir hatten nichts zu tun und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut. Auch der Aufstieg in die DEL war sehr emotional und wir hatten beide Tränen in den Augen. Ich will zwar nicht sagen, dass er Mutter Theresa ist, aber er hat Etikette. Ach ja, und man kann natürlich hervorragend mit ihm essen gehen. Das mag er schon besonders. Das werden wir in Zukunft sicher auch machen können. Aber als er am Montag den Vertrag als Bundestrainer beim DEB unterschrieben hat, da haben wir uns nur noch angeschaut. Beide konnten wir eine ganze Zeit lang gar nichts sagen. Dann sind wir aufgestanden und haben uns einfach nur ganz fest gedrückt. Zum Glück waren wir alleine, das wäre mir schon unangenehm gewesen, wenn das noch mehr Leute gesehen hätten.“
Pat Cortina als Vater: „Wenn man ihn mit einem Wort beschreiben sollte, wäre es: fürsorglich. Pat versucht, seinen Kindern ein sehr guter Vater zu sein. Die wenige Zeit die er mit seiner Familie hat, nutzt er in vollen Zügen aus. Er genießt es, dass die Familie nun endlich in München ist. Dass er bei ihnen schlafen und mit ihnen frühstücken kann. Er freut sich darüber, seine älteste Tochter in die Schule bringen zu können und die Kleinen aufwachsen zu sehen. Bislang musste er dauernd nach Südtirol pendeln, da war das alles nicht möglich. Pat ist ein echter Familienmensch.“
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