Vor der OP: Petermann denkt schon ans Comeback

MÜNCHEN - Riss des Bizepsmuskels sowie ein Knorpelschaden: Der verletzte EHC-Star Felix Petermann wird am Mittwoch operiert – und verspricht: „Bis zu den Playoffs bin ich wieder fit.“
Bei Felix Petermann bimmelte das Handy. Immer wieder. „Alle Jungs, die Bosse, wirklich alle haben bei mir angerufen und gefragt, wie es aussieht“, sagte der EHC-Verteidiger. Doch der 26-jährige Nationalspieler konnte keine guten Nachrichten verbreiten. Im Gegenteil: Die Schulterverletzung, die Petermann im Spiel gegen Krefeld erlitten hatte, stellte sich als Riss des Bizepsmuskels sowie eines Knorpelschadens heraus. „Die Jungs waren wirklich sehr geschockt“, sagte Petermann, der gleich nach dem Check wusste, dass es ihn ernsthaft erwischt hat. „Solche Schmerzen hatte ich noch nie im Arm, das war abartig. Ich war stinksauer. Ich habe mir die Szene aber auf Video angeschaut, es war kein Foul. Solche Verletzungen gehören dazu.“
Heute wird der Allgäuer in der Atos-Klinik von Schulterspezialist Prof. Dr. Habermeyer operiert. „Der Eingriff wird arthroskopisch durchgeführt. Für einen Schulterfreak wie den Professor ist das ein Klacks, für mich ist es der erste ganz schwere Eingriff“, sagt Petermann, der bisher einen Leisten- und einen Handbruch in seiner Karriere erlitten hat. Bis Freitag wird der EHC-Star im Krankenhaus bleiben müssen, am Montag beginnt dann die Reha. „Ich werde wohl zwölf Wochen ausfallen. Aber die Zukunftsprognose ist gut“, sagt Petermann und verbreitet gleich Optimismus: „Bis zu den Playoffs bin ich wieder fit.“
Mit Petermann verliert der EHC nicht nur einen seiner besten Verteidiger (er bildete mit Stéphane Julien das erste Defensivpaar), sondern auch seinen emotionalen Leader. Es ist Petermann, der die Spieler vor jeder Partie aufpeitscht. „Felix ist nicht nur auf dem Eis für uns wichtig“, sagt Manager Christian Winkler, „er hat auch eine ganz entscheidende Rolle in der Kabine.“ Dort wird sich Petermann auch bald tummeln: „Ich werde da schnellstmöglich aufschlagen und die Mannschaft unterstützen.“
Matthias Kerber