Verhandlungsstopp beim EHC

München - Was für eine Spannung beim EHC: Im Derby gegen die Ingolstadt Panther gewann die Mannschaft von Trainer Pat Cortina vor mit 3:2 nach Penaltyschießen. Ein Erfolg, der auch die EHC-Aussichten auf die Playoffs verbessert.
Der EHC startete stark in der Olympia-Eishalle, schnürte Ingolstadt im eigenen Drittel ein. Die Führung erzielte Eric Schneider, doch Ingolstadt kam zurück: Luciano Aquino traf zum Ausgleich. Wieder legte der EHC vor, noch einmal Schneider – das 2:1. Wieder schlugen die Panther zurück: Thomas Greilinger war zur Stelle. Den entscheidenden Penalty verwandelte schließlich Brandon Dietrich. „Eric Schneider war heute herausragend, eigentlich war die ganze Mannschaft herausragend“, sagte Trainer Pat Cortina.
Ein wichtiger Sieg für den EHC, der nun in die entscheidende Phase der Saison geht. Das Minimalziel hat man bereits gesteckt: die Pre-Playoffs sollen es schon werden. Dafür müsste der EHC Zehnter werden, aber auch Platz sechs, der die direkte Qualifikation bedeuten würde, ist in Reichweite.
Im letzten Jahr waren die Kölner Haie in den Pre-Playoffs noch zu stark, in zwei Spielen schied der EHC aus. Das darf nicht mehr passieren, deshalb fordert Manager Christian Winkler volle Konzentration auf den Endspurt. Dabei soll ein altbewährtes Mittel greifen: Wer noch keinen Vertrag für die kommende Spielzeit hat, muss sich bis Saisonende beweisen. „Wir haben jetzt alle Vertragsverhandlungen gestoppt. Die Spieler sichern sich ihre Zukunft beim EHC, wenn sie ihre beste Leistung zeigen“, sagt Winkler.
Eine Taktik, die er in den vergangenen Jahren immer zum Erfolg geführt hat. Dazu kommt, dass der EHC einen Trumpf in der Hinterhand hat: Kein DEL-Team spielt öfter zu Hause. Acht Spiele vor eigenem Publikum, in denen die Saison verlängert werden soll. Dagegen stehen fünf Auswärtsspiele, darunter die kurzen Fahrten nach Ingolstadt und Nürnberg – kein Team hat eine bessere Ausgangslage.
Erst danach geht es wieder um die Verträge für die kommende Saison – und diesmal wird es hart: Bereits vor zwei Jahren beschloss die DEL die Reduzierung der Ausländerstellen, eine Lizenz weniger für jedes Team. Derzeit sind zwölf Ausländer im Kader erlaubt, zehn dürfen auf dem Spielberichtsbogen stehen. Ab der Saison 2012/2013 dürfen nur noch neun Spieler ohne deutschen Pass eingesetzt werden, insgesamt nur elf Lizenzen vergeben werden. Das heißt: Zwei Stellen der Kontingentspieler werden gestrichen. Einer ist Noah Clarke, der seit Monaten verletzt ist, davor nie die erwarteten Leistungen zeigen konnte. Bislang haben nur die Top-Stürmer Eric Schneider, Jason Ulmer und Verteidiger Johan Ejdepalm einen gültigen Vertrag.
Für Rückkehrer Mike Kompon und Jens Olsson besitzt Manager Winkler eine Option für ein weiteres Jahr. Ob er sie zieht? „Olsson hat lange nicht das gespielt, was ich von ihm erwartet habe, zuletzt wurde er stärker. Und der Mike Kompon spielt immer mit Herz“, sagt Manager Winkler. Das Saisonfinale wird zur Nervenprobe für die Stars ohne Vertrag. „Jetzt ist Crunch-Time.“ Im Kampf um die Playoffs – und um neue Verträge.