„Verdammt viel Spaß!“
München - „Oh wie ist das schön“, skandierten die Fans in der Olympia-Eishalle. Was die 4476 Zuschauer derart in Verzückung versetzte, waren die NHL-Festspiele beim EHC. Mit 5:0 (Tore; Paul Stastny, Lubor Dibelka, Martin Buchwieser, Bryan Adams, Blake Wheeler) fegte der EHC Red Bull München im bayerischen Derby den Erzrivalen aus Augsburg vom Eis. Und das neue Zauber-Duo des EHC, die NHL-Stars Blake Wheeler (Winnipeg Jets, 265 Spiele, 58 Tore, 75 Vorlagen) und Paul Stastny (Colorado Avalanche, 442 Spiele, 129 Tore, 253 Assists), lieferten bei ihrem Heimspiel-Debüt am Oberwiesenfeld eine Gala-Vorstellung par excellence ab.
Die beiden Amis, durch den Lockout in München gelandet, erzielten je ein Tor, Wheeler bereitete zudem den Treffer von Buchwieser vor. Wheeler wurde auch zum Spieler der Partie gewählt. Und von den Fans mit Sprechchören gefeiert.
„Der Unterschied im heutigen Spiel waren ganz klar Wheeler und Stastny, sie haben das Spiel entschieden. Wir haben keinen Weg gefunden, diese Spieler zu stoppen. Ein Stastny verdient in der NHL 6,6 Millionen Dollar im Jahr, weil er einer der Besten der Welt ist, man hat heute gesehen, dass er sein Geld wert ist", sagte Augsburg-Coach Larry Mitchell. Und EHC-Coach Pat Cortina erklärte: „Wheeler und Stastny waren großartig – ebenso wie unser Keeper Jochen Reimer. Am Freitag beim 1:3 in Hannover haben meine anderen Spieler nur zugeschaut, sie wollten wohl sehen, was unsere NHL-Stars bringen. Gegen Augsburg haben sie Wheeler und Stastny unterstützt. Sie müssen den beiden helfen, damit sie uns helfen können."
Manager Christian Winkler, der die Sensationstransfers eingefädelt hatte, meinte: „Ich denke, keiner, der heute in der Halle war, wird sein Kommen bereut haben. Das Spiel war schön, unsere beiden NHL-Stars haben es entschieden. Von ihnen kann jeder unserer Spieler nur lernen." Ehrfurcht auch bei den Mitspielern: „Wheeler und Stastny sind nicht nur NHL-Spieler, das sind die besten Spieler ihrer Teams“, sagt Mike Kompon. „Mit denen zu spielen, ist ein Erlebnis, davon werde ich noch meinen Enkeln berichten können." Die Männer mit dem Millionengehältern (in der NHL, nicht beim EHC, wo sie sogar die Versicherungen aus eigener Tasche zahlen) zeigten gleich, warum sie zu den Granden in ihrem Metier zählen. Nur mit dem Feiern nach dem Spiel hatten sie so ihre Probleme. „Die deutschen Fans sind so was von verrückt. Es wäre nett gewesen, wenn mir vorher einer gesagt hätte, was auf mich zukommt", sagte Wheeler, „dass ich tanzen muss und Sprechchöre anstimmen, das war schon komisch. Aber ich liebe diese Interaktion mit den Fans." Und Stastny erklärte: „Es war laut, richtig laut. Das gibt es so in der NHL nicht, wir hatten verdammt viel Spaß und wir werden noch viel mehr Spaß haben."
Den Spaß hatten schon die Augenzeugen dieser NHL-Festspiele.