Uli und Martl: Die Lazarett-WG
MÜNCHEN Gemeinsam standen der Buchwieser Martin und sein bester Freund, der Maurer Uli, in dieser Saison nicht gerade oft auf dem Eis. Die beiden, die sich eine Wohnung in München teilen, bilden die Lazarett-WG des EHC München.
Zunächst war Uli Maurer lange verletzt. Erst setzte ihn ein Innenbandriss im Knie wochenlang außer Gefecht, kaum genesen, streikte sein Rücken. Ein Bandscheibenvorfall, der operiert werden musste – wieder fiel der Garmischer wochenlang aus. Seit zehn Tagen ist er wieder fit – dafür hat’s jetzt den Martl erwischt. Die Saison ist für den Shooting–Star des (20 Saisontore) nach einem Muskelriss im rechten Oberschenkel so gut wie beendet.
Jetzt soll Maurer schon bei den Augsburger Panthern (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht begonnen) Buchwiesers Platz in der 1. Reihe an der Seite von Topstar Eric Schneider einnehmen. „Uli hat eine Art zu spielen, die mir sehr gefällt. Sein Motor geht niemals aus”, sagte EHC-Coach Pat Cortina, „wir müssen die Ausfälle von Buchwieser und Ryan Ready über das Kollektiv ausgleichen. Uli ist ein wichtiger Teil davon.”
Für den 26-jährigen Maurer eine große Chance. „Ich freue mich, dass ich wieder auf dem Eis stehe. Denn ich kenne die Reha-Zentren in ganz Bayern besser als mir lieb ist”, sagt der Garmischer, dessen Krankenakte länger ist als einst das Vorstrafenregister von Al Capone: Riss des Syndesmosebandes, zwei Innenbandrisse im Knie, Schultereckgelenksprengungen, Blinddarm-OP, Gehirnerschütterung, Jochbeinbruch und zuletzt eben der Bandscheibenvorfall. „Nach dem Eingriff konnte ich lange nur spazieren gehen, mehr war mir von den Ärzten verboten. Das ist für einen Sportler der mentale Tod”, sagt Maurer, „allein wieder spielen zu können, ist für mich schon ein echtes Highlight.”
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