Super-Marios erstes Mal

Stürmer Jann erzielt in seinem 430. Spiel für den EHC seinen Premierentreffer in der DEL – und das mit dem Fuß.
Matthias Kerber |
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Mario Jann
Mario Jann

Berlin - Es waren wohl die fünf längsten Minuten in der 14-jährigen Eishockey-Karriere des Mario Jann. Beim Freitagsspiel des EHC München bei den Eisbären Berlin hatte der 31-Jährige in seiner 430. Partie für den EHC (damit ist er der Rekordhalter bei den Feldspielern, nur Torhüter Joey Vollmer hat noch mehr Einsätze für den EHC: 471) sein allererstes Tor in der DEL geschossen.

Schiedsrichter Lars Brüggemann überprüfte erst mit den Videobeweis, ob Janns Treffer auch regulär war, schließlich hatte er den Puck nicht mit dem Schläger, sondern der Kufe ins Netz bugsiert. Quälend lange fünf Minuten dauerte es, ehe Brüggemann aufs Eis zurückkehrte und auf den Mittelpunkt zeigte. Tor für den EHC, Tor für Mario Jann.

„Das ist ein unglaubliches Gefühl, ein Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte der gebürtige Rosenheimer, der damit von der Bayernliga bis zur DEL in jeder deutschen Spielklasse getroffen hat. „Mir wäre es aber lieber gewesen, ich hätte nicht getroffen und wir hätten nicht verloren.“ 2:1 hieß es am Ende für die Eisbären, somit kam es am Sonntag im ausverkauften Derby gegen den ERC Ingolstadt zum Entscheidungsspiel um Platz sechs, der die direkte Qualifikation für die Playoffs bedeutet.

Erst im Januar reaktivierte der EHC Jann

Das erste DEL-Tor – ein Ausrufezeichen unter die Karriere von Jann. Denn eigentlich sah es so aus, als würde ihm die DEL, die Königsklasse des deutschen Eishockeys, versagt bleiben. Nachdem er, seit 2003 beim EHC, mit den Münchnern den Titel in der 2. Liga geschafft hatte, entschied sich die sportliche Führung des Aufsteigers zunächst, auf die Dienste Janns in der DEL zu verzichten. „Das war die menschlich härteste Entscheidung überhaupt“, erinnert sich Manager Christian Winkler, „aber unsere Möglichkeiten waren durch das sehr enge Budget begrenzt.“

Und so heuerte Jann in der Bayernliga beim ESC Dorfen an. „Die Trennung vom EHC tat sehr weh. Ich habe auch meinen Abstand gebraucht, es wäre zu schmerzhaft gewesen“, sagt Jann.

Doch die schmerzhafte Trennung fand im Januar ihr Ende. Als die Verletztenmisere des EHC überhand nahm, rief Manager Winkler bei Jann an. „Mario war sofort Feuer und Flamme“, sagt Winkler, „und er hat uns genau das gegeben, was wir erhofft haben: Energie und Erfahrung. Ich Freude mich sehr, dass es jetzt auch noch mit dem Tor geklappt hat. Das ist ein Highlight seiner Karriere.“

Denn nach dieser Saison wird „Super-Mario“, wie ihn die Fans stets rufen, seine Karriere endgültig beenden. „All meine Träume sind in Erfüllung gegangen. Mein Ziel war es immer, mindestens ein Spiel in der DEL zu machen. Das habe ich geschafft.“

Er hat nicht nur mindestens ein Spiel gemacht, sondern auch noch ein Tor.
 

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