Schwenningen will de Raaf
Schwenningen plant Helmut de Raaf, den Co-Trainer des EHC Red Bull München, als Headcoach holen. Stürmer Alex Barta vor dem Abflug.
München - Helmut de Raaf steckt in einem tierischen Dilemma. Wilde Schwäne – oder doch lieber Rote Bullen, das ist hier die Frage. Der Co-Trainer des EHC Red Bull München ist – wie die AZ erfuhr – das Objekt der Begierde beim DEL-Konkurrenten Schwenninger Wild Wings. Deren neuer Manager Jürgen Rumrich hat de Raaf ganz oben auf seiner Wunschliste, er würde den jetzigen Chefcoach Dave Chambers ersetzen, der im Freundeskreis schon verkündet hat, dass mit ihm nicht weiter geplant werde bei den Wild Wings.
Nach AZ-Informationen hat es bereits Gespräche zwischen den Schwenningern, die als Vorletzter eine enttäuschende Saison spielen und einen großen Umbruch planen, und de Raaf gegeben. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen, denn auch der EHC will de Raaf, der zusammen mit Matt McIlvane (28) die Co-Trainerfunktion beim EHC unter Chefcoach Don Jackson erfüllt, halten. Gerade in der Mannschaft hat der ehemalige Nationaltorwart ein sehr gutes Standing, er ist das ideale Bindeglied zwischen Trainer und Spielern und gilt als absoluter Fachmann.
Rumrich und de Raaf kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei der deutschen Nationalmannschaft. De Raaf ist in Schwenningen auch kein Unbekannter. Bereits 2011 war de Raaf, der von 1999 bis 2013 die Mannheimer Jungadler trainierte und zu zehn Titeln führte, für die Schwäne tätig. In den Playoffs arbeitete er als Analyst für den damaligen Cheftrainer Axel Kammerer. Vergangenes Jahr hatte de Raaf, der 2013 zum EHC gekommen war, bereits ein Angebot der Düsseldorfer EG, für die er von 1980 bis 1983 und 1988 bis 1996 gespielt hatte. Das lehnte er aber ab. Wenn de Raaf doch noch aus dem zweiten Glied heraustreten und selber als alleiniger Befehlsgeber fungieren will, wäre jetzt der Zeitpunkt ideal. Mit seinen 53 Jahren ist er nicht mehr der Jüngste. Sein jetziger Chef Don Jackson (58) verließ 2005 auch die Eisbären Berlin, bei denen er Co-Trainer war, um Cheftrainer in Düsseldorf zu werden, und dann 2007 als Headcoach nach Berlin zurückzukehren.
De Raaf ist umworben, ein anderer wohl schon abgeworben: Alex Barta, der Münchner Topscorer der Vorsaison, der aber in dieser Spielzeit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Aus Spielervermittlerkreisen war zu hören, dass Barta nicht mehr groß auf dem Markt angeboten wird, er aller Voraussicht nach einen neuen Vertrag bei einem neuen Verein unterschrieben hat. Es soll sich um einen Kontrakt über drei Jahre handeln, dem ihm Meister ERC Ingolstadt vorgelegt hat. Dort wäre er dann auch wieder mit seinem Bruder Björn vereint.
Der bald 31-jährige Alex Barta war 2013 aus Schweden zum EHC gewechselt und gehört zu den Topverdienern.
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