Schneller, härter, besser

Der EHC ist als Neunter ordentlich in seine erste DEL-Saison gestartet. Manager Christian Winkler aber erkennt: „Alle haben Luft nach oben.“ Was der EHC in Zukunft noch besser machen muss
von  Abendzeitung
Alle Anweisungen halfen nichts: Der EHC verlor mit 2:3 in Nürnberg.
Alle Anweisungen halfen nichts: Der EHC verlor mit 2:3 in Nürnberg. © Sampics/Stefan Matzke

MÜNCHEN - Der EHC ist als Neunter ordentlich in seine erste DEL-Saison gestartet. Manager Christian Winkler aber erkennt: „Alle haben Luft nach oben.“ Was der EHC in Zukunft noch besser machen muss

MÜNCHEN Christian Winkler hat eine Idealvorstellung von seinem bevorstehenden Wiesnbesuch: „Ein Mittagessen mit dem Trainerteam in der Sonne, dazu eine Maß und ein Hendl.“ Groß feiern will der EHC-Manager nicht gehen. „Das überlasse ich den anderen.“ Die Stimmung ist derzeit gut beim EHC, nach drei DEL-Wochenenden und einem ordentlichen neunten Platz. Aber Winkler weiß, dass der EHC in der Liga nun ganz sicher nicht mehr unterschätzt wird – und dass die Mannschaft noch dazulernen muss, um weiter in Reichweite der Play-Off-Plätze zu bleiben zu können.

Winkler ist sehr bemüht, keinen seiner Spieler persönlich in die Pflicht zu nehmen, „niemand steht in der Bringschuld“. Warum sollte er auch selbst die gute Laune im Verein trüben? Aber er sagt auch: „Alle haben noch Luft nach oben.“ Am Sonntag brachte sich der EHC gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 44 zu 17 Torschüssen in eine grandiose Ausgangslage, das Spiel zu gewinnen, verlor aber am Ende doch noch 2:4. Schuld waren nur wenige unkonzentrierte Sekunden. „Uns fehlt vor allem noch die Konstanz“, sagt Winkler. Gegen eine mit erfahrenen DEL-Profis ausgestattete Mannschaften wie Nürnberg reicht eben nur ein Pass, der einen halben Meter zu ungenau ist, um ein Gegentor einzuleiten. „Das ist ein Unterschied zur zweiten Liga“, sagt Winkler, „Fehler werden viel schmerzhafter bestraft.“

Ein weiterer Unterschied ist, dass das etwas gemächlichere Tempo der zweiten Liga mehr Raum und Möglichkeiten für Einzelkönner bietet. „Da kannst du es noch mit bloßem Talent schaffen“, sagt Winkler. In der DEL allerdings sind die Spieler schneller und die Checks härter, zweimal am Wochenende, daran muss sich der EHC auch erst noch gewöhnen. Speziell seinen Verteidigern wurden bisher einige Fehler angekreidet, aber das will Winkler nicht gelten lassen. Dass Johan Ejdepalm etwa bisweilen etwas überfordert wirkt, führt er darauf zurück, dass der Schwede beim EHC erst wieder lernt, Verantwortung zu tragen. Patrick Vogl, der auch nicht immer sicher gewirkt hat, „spielt sehr solide als Defensivverteidiger“. Zur Entwicklung des vermeintlich unscheinbaren Dylan Gyori sagt er: „Er hat die größten Fortschritte gemacht.“

Schon längst auf DEL-Niveau sieht Winkler den Fanblock in der Nordkurve: „Das sind die stimmgewaltigsten Fans, die ich bisher in der Liga erlebt habe.“ Julian Galinski

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