Pagé schockt sein Team: Er holt neuen Goalie

Der EHC Red Bull München verpflichtet überraschend Ex-NHL-Keeper Mika Noronen. Trainer Pierre Pagé: "es geht nicht um Jochen, nicht um Pierre, nicht um Niklas und nicht um Mika. Es geht nur ums Gewinnen."
Matthias Kerber |
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Mika Noronen, der neue Keeper des EHC, hier mit dem HC Davos beim Spengler-Cup  gegen Team Canada.
dpa Mika Noronen, der neue Keeper des EHC, hier mit dem HC Davos beim Spengler-Cup gegen Team Canada.

München - Jetzt ist sie weg, die letzte freie Ausländerlizenz! Der EHC Red Bull München hat auf dem Transfermarkt zugeschlagen – und für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Kein Verteidiger für die malade Defensive kommt, Trainer Pierre Pagé hat sich auf einer Position verstärkt, auf der man bisher kaum Handlungsbedarf sah. Der EHC hat sich den finnischen Top-Goalie Mika Noronen gekrallt. Der 34-Jährige soll mit Nationalkeeper Jochen Reimer und Ersatzmann Niklas Treutle um Eiszeit kämpfen. Frei nach dem Motto: Möge der Beste gewinnen. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Transfer.

Warum holte der EHC keinen Verteidiger? Der Spielermarkt ist auf den Defensivpositionen völlig leergefegt. „Es gibt keine freien Defensivspieler, die unserenAnsprüchen genügen. Deswegen holten wir den besten Spieler, der üauf dem Markt war“, sagt Pagé.

Warum ausgerechnet ein Goalie? Reimer zog sich gegen Köln eine schmerzhafte Kapselprellung im Finger zu. Er kann spielen, ist aber nicht hundert Prozent fit. Treutle ist ein starker Ersatzmann, aber noch nicht mehr. Wie wichtig zwei starke Torhüter sind, musste der EHC vor zwei Jahren erleben, als sich Reimer im Saisonfinale verletzte – das kostete München am Ende die Playoffteilnahme. „Jochen ist großartig, aber auch in der NHL hat man immer zwei fast gleich starke Keeper. Das macht den Unterschied aus“, sagt Pagé, „mit Nationalmannschaft kann er es auf 80 Spiele bringen, das ist zuviel. Wir brauchen Jochen im Vollbesitz seiner Kräfte.“

Wie nahmen Reimer und Treutle die neue Personalie auf? Mit beiden gab’s Einzelgespräche. „Sie waren schockiert, das ganze Team war schockiert. Aber ich habe mit Jochen lange geredet“, sagt Pagé, „ich habe ihm gesagt, es geht nicht um Jochen, nicht um Pierre, nicht um Niklas und nicht um Mika. Es geht nur ums Gewinnen. Ich denke, Mika wird Jochen zu Topleistungen treiben.“

Was bedeutet das für Reimers Zukunft? Dem Nationalkeeper liegt seit Monaten ein lukratives Angebot des EHC vor, doch er will sich erst nach Saisonende entscheiden, ob er bleibt. Die Verpflichtung Noronens ist auch ein Signal an Reimer und das Team: Wirklich jeder ist ersetzbar.

Wer ist dieser Mika Noronen? Der 34-Jährige ist der Typ finnischer Schweiger. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder. Er war Junioren-Weltmeister mit Finnland und spielte 75 Mal in der NHL für Buffalo und Vancouver, als Goalie machte er sogar zwei NHL-Tore. Zuletzt spielte er in der Schweiz in Davos. Berühmt wurde er durch eine Szene in der AHL, als Noronen als Rochester-Keeper für einen Torrichter, der einen Treffer fälschlich anerkannt hatte, die Glasscheibe putzte, damit der in Zukunft bessere Sicht hätte.[

 

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