Niederlage in Berlin: EHC München im Playoff-Finale mächtig unter Druck
Berlin/München - In der eng getakteten Finalserie haben die Eisbären Berlin die Belastungsprobe gegen den EHC Red Bull München erneut gemeistert und sind nur noch einen Sieg vom Silberpokal entfernt.
Eisbären können am Mittwoch die Titelverteidigung klar machen
Mit dem knappen 2:1 (1:1, 1:0, 0:0) feierte der Vorjahreschampion am Montagabend den zweiten von drei notwendigen Erfolgen zum Titelgewinn.
Am Mittwoch (19.30 Uhr/Magenta Sport) können die Berliner in München die Titelverteidigung und neunte Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga perfekt machen. Die Münchner müssen nun zweimal nacheinander gewinnen, um die Eisbären noch zu entthronen.
Münchens Redmond gleich Führung durch Boychuk aus
Im dritten Finalspiel binnen vier Tagen brachte Zachary Boychuk die Eisbären in Führung (5. Minute). Zachary Redmond (7.) glich für die Münchner in der schwungvollen Anfangsphase schnell aus. Im Mitteldrittel entschied Berlins Stürmer Dominik Bokk (39.) die bis zum Schluss spannende und umkämpfte Partie.
Erst am Sonntag hatten die Eisbären mit dem 3:2-Erfolg in der zweiten Verlängerung in München den Serienausgleich geschafft. Im ersten Final-Aufeinandertreffen hatten die Münchner ein 0:3 in Berlin gedreht und 4:3 gewonnen. Wer dreimal siegt, ist Meister. Sollte ein fünftes Spiel notwendig wären, sind die Berliner am Donnerstag Gastgeber.
Patrick Hager: "Kleinigkeiten machen den Unterschied"
"Beide Mannschaften spielen auf hohem Niveau und lassen wenige Chancen zu. Da machen Kleinigkeiten den Unterschied. Am Ende hat uns der eine geblockte Schuss gefehlt", sagte EHC-Kapitän Patrick Hager. Am Tag nach dem zweiten Finalduell über 84 Minuten boten beide Teams den 14.200 Zuschauern im ersten Abschnitt ein rasantes und offensiv geführtes Spiel.
Nach nur 16 Sekunden traf Eisbären-Stürmer Boychuk den Pfosten. Früh nutzte der Kanadier in der ersten Berliner Überzahlsituation eine Nachlässigkeit der Gäste konsequent: Beim Befreiungsversuch von EHC-Verteidiger Konrad Abeltshauser landete der Puck vom Schlittschuh von Kevin Clark bei Boychuk.
Erneutes Berliner Führungstor fiel überraschend
Gut zwei Minuten später fiel aber schon der Ausgleich: Benjamin Street leistete die Vorarbeit für das 1:1 von Redmond, DEL-Verteidiger des Jahres. Dass Playoff-Topscorer Blaine Byron nicht zum Aufgebot zählte, war für die Eisbären ein schmerzhafter Verlust. Dass dann auch noch Boychuk Ende des zweiten Drittels nach einem Check von Trevor Parkes in die Kabine musste, bedeutete einen weiteren personellen Rückschlag.
Die Belastung der vergangenen Tage war den Finalisten im zweiten Abschnitt anzumerken. Das Spiel verlor an Geschwindigkeit, die Fehler nahmen zu.
Ein wenig überraschend fiel die erneute Führung für Berlin: Verteidiger Kai Wissmann bewahrte Ruhe und Übersicht. Bokk fälschte den Schuss entscheidend ab.
Die Red Bulls versuchten im Schlussabschnitt alles, Berlin blieb aber gefährlich. Die Latte verhinderte nach dem verdeckten Schuss von Marcel Noebels den dritten Eisbären-Treffer (41.). Die Münchner erhöhten das Risiko, doch die Gastgeber verteidigten weiterhin konzentriert und ließen wenig zu. In der vorletzten Minute brachte Trainer Don Jackson den zusätzlichen Feldspieler, der Ausgleich sollte aber nicht mehr gelingen.