Niederberger-Diagnose da: So steht es um die Olympia-Träume des EHC-Goalies
Am Mittwoch hat Mathias Niederberger einen Grund zu feiern - vielleicht sogar in doppelter Hinsicht. Der Torhüter des EHC Red Bull München wird einerseits 33 Jahre alt und kann andererseits auch darauf anstoßen, dass seine Olympia-Träume sehr wahrscheinlich weiterleben. Die Unterkörperverletzung aus dem Spiel bei den Eisbären Berlin (3:1) hat sich als nicht derart schwerwiegend herausgestellt, dass sie eine Teilnahme im Februar in Mailand unmöglich macht. Noch knapp 80 Tage bis zur ersten Vorrundenpartie gegen Dänemark am 12. Februar 2026 dürften bei gutem Heilungsverlauf genügen, um rechtzeitig wieder fit zu sein.
Verletzungsdiagnose und Ausfallzeit
Der Eishockeyclub teilte am Dienstagvormittag mit, dass Niederberger "mehrere Wochen" ausfallen wird, nicht aber mehrere Monate. Das hätten die Untersuchungen der vergangenen Tage und ein MRT am Montag ergeben. Wenn man sich die Seitwärtsbewegung vor Augen hält, bei der sich der gebürtige Düsseldorfer die Blessur am vergangenen Freitag zuzog, dann kommt eine muskuläre Verletzung im Bereich der Adduktoren infrage - ähnlich derer, die Niederberger in der Viertelfinal-Playoffserie der Vorsaison gegen die Adler Mannheim erlitten hatte.
Ungünstiger Zeitpunkt der Verletzung
Die Zwangspause kommt für den Nationaltorhüter und Vize-Weltmeister von 2023 dennoch zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Niederberger hatte nach einem Saisonstart mit Hindernissen zur Top-Form gefunden, bei seinen vergangenen acht Einsätzen seit einer überstandenen Erkrankung hatte er sechs Siege eingefahren, einen Gegentorschnitt von 1,83 pro Spiel und eine Fangquote von jenseits der 92 Prozent erreicht.
“Ich glaube, es ist eine schwere Verletzung“, hatte Trainer Oliver David am Sonntag bei Magentasport vor dem 8:3-Derbytriumph in Augsburg gemutmaßt und ergänzt: "Es ist definitiv ernsthaft, aber ich habe keine Ahnung, wie lange er ausfällt.“ Nun hat der EHC-Coach zumindest Planungssicherheit und weiß, dass der Kanadier Antoine Bibeau, den der viermalige DEL-Champion im Oktober verpflichtet hatte, vorerst stärker in die Verantwortung rückt.
Einsatz von Antoine Bibeau
Der 31-Jährige kam bis zum Top-Spiel gegen die Straubing Tigers am Dienstagabend auf vier DEL-Einsätze mit einer Fangquote von über 91 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,39 pro Spiel. Bibeau verfügt über Erfahrung aus der American Hockey League (AHL) und auch aus der NHL bei vier Spielen für die Colorado Avalanche und die Toronto Maple Leafs. "Er bringt Ruhe, Konstanz und Führungsqualität auf einer Schlüsselposition mit", hatte EHC-Sportchef Christian Winkler nach der Vertragsunterzeichnung des Torhüters aus der Provinz Quebec kommentiert. Diese Vorzüge muss er nun einsetzen, um den EHC in der Erfolgsspur zu halten.
Chancen für Simon Wolf
Da aber mit Blick auf den dicht gedrängten Spielplan der kommenden Wochen nicht allein Bibeau als Münchner Rückhalt fungieren kann, dürfte auch die 21 Jahre alte Nachwuchshoffnung Simon Wolf manche Möglichkeit erhalten, sich zu beweisen. Der gebürtige Franke hat die nötige Spielpraxis zuletzt in der DEL2 bei den Blue Devils Weiden bekommen.

