Nach dem Playoff-Aus steht beim EHC ein größerer Umbau an – auf und neben dem Eis
München - Es heißt Abschied nehmen dieser Tage beim EHC Red Bull München. Abschied nehmen zum Beispiel vom altehrwürdigen Olympia-Eisstadion, das sein letztes Spiel bereits gesehen hat, wie das Halbfinal-Aus des EHC am Dienstagabend fixierte. Der entthronte Deutsche Meister richtet am Samstag ab 14.30 Uhr darin noch seine öffentliche Saisonabschlussfeier aus. Und die Fans werden sich dort auch von einigen Spielern verabschieden, die im neuen SAP Garden nicht mehr für den EHC auflaufen werden.
Umbruch beim EHC vor allem auf den Ausländerpositionen
Der EHC wird einen größeren Umbruch vornehmen. Gerade bei den Importspielern. Sie hatten in vielen Fällen mehrere erfolgreiche Jahre im Klub, sind teils verdiente Spieler. Nun haben aber die meisten von ihnen den 30. Geburtstag schon eine Weile hinter sich und mit Blick auf die Saison empfahlen sich nur wenige für eine Verlängerung.
Nach AZ-Informationen hat der nachverpflichtete Verteidiger Les Lancaster vor rund zehn Wochen einen Vertrag unterschrieben, der sich auch auf die neue Saison erstreckt. Emil Johansson, ein spät hinzugestoßener Verteidiger, sagte, dass er mit Frau und Tochter von einem Hotel in eine Wohnung gezogen ist - Indiz für eine Weiterbeschäftigung. Beide sind laufstark, zuverlässig und keine 30 Jahre alt - zukunftsträchtig.
Auch Jonathon Blum, einer der punktbesten Verteidiger der DEL, und Sturm-Gifthaferl Chris DeSousa haben Aussichten. Dazu gibt es Härtefälle, bei denen die Entscheidung noch offen ist. Es würde wegen des Halbfinal-Ausscheidens aber nicht überraschen, wenn hinter DeSousa der Cut erfolgt.
Konstanz bei den deutschen Spielern zu erwarten - keine Eder-Rückkehr
Auf den deutschen Positionen wird der EHC weitgehend auf Konstanz setzen. Erstens, weil einige der Deutschen ohnehin noch weiterlaufende Verträge haben. Zweitens, weil weitere unter der Saison einen neuen Vertrag bereits ausgehandelt haben. So soll etwa Agent Jaroslav Tuma nach AZ-Infos für EHC-Kapitän Patrick Hager für Gewissheit gesorgt haben.
Drittens baut der EHC auf den deutschen Stellen auch nur geringfügig um, weil auf dem Transfermarkt für diesen Sommer nur wenige deutsche Stars als Ersatz verfügbar wären. Und die gingen kräftig ins Geld: So wurden gar für Talente wie Alexander Blank Summen um die 90.000 Euro aufgerufen.
Von einem deutschen Stürmer wird sich der EHC aber trotz laufenden Vertrages trennen. Andreas Eder, zuletzt zum EV Zug (Schweiz) ausgeliehen, wird ligaintern unterkommen.
EHC-Coach Söderholm bleibt wohl, bekommt aber neuen Co-Trainer
Die EHCler gehen nun in Klausur. "Durchanalysieren, wo wir gut und schlecht waren", sagt Cheftrainer Toni Söderholm. "Es waren viele Höhen und Tiefen in der Saison, vielleicht ein bisschen zu viele."
Söderholm wird, darauf deuten erste Aussagen von RB-Eishockey-Sportchef Christian Winkler hin, bleiben. Er wird einen neuen Assistenten erhalten. Möglicher Kandidat: Ex-Star Niki Hede, zuletzt interimsmäßig im Amt.
"Das Beste haben wir nicht herausgeholt, wenn wir nicht im Finale stehen und als Meister dastehen", bilanzierte Söderholm. Er lobte Bremerhaven für entschlossenes, kompaktes Spiel und fand: "Sie waren in Schwung, als wir sie getroffen haben".
Tobias Rieder im Anflug - er soll die EHC-Schwachstelle ausmerzen
Er lancierte dann die Abteilung Attacke: "Meiner Meinung nach sollte eine Niederlage als Anfang für ein Comeback stehen." Dies mit neuen Spielern, die frischen Speed reinbringen sollen. Bestes Beispiel: Nationalstürmer Tobias Rieder (Växjö Lakers/Schweden) hat laut AZ-Infos einen Zwei-Jahres-Vertrag beim EHC unterschrieben. P.s.: Er kann Unterzahl - ihr Wackeln war einer der Gründe, warum das starke Bremerhaven den EHC ausgeschaltete.