Mr. 100000-Volt

EHC-Topscorer Dylan Gyori ist die Eminenz im Team, er nimmt sich auch mal Mitspieler zur Brust. "In ihm brennt ein unstillbares Feuer."
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Grund zum Jubeln: Die EHC-Spieler Chris Bahen (l.) und Dylan Gyori.
Sampics/Augenklick Grund zum Jubeln: Die EHC-Spieler Chris Bahen (l.) und Dylan Gyori.

EHC-Topscorer Dylan Gyori ist die Eminenz im Team, er nimmt sich auch mal Mitspieler zur Brust. "In ihm brennt ein unstillbares Feuer."

MÜNCHEN Intensiv, stechend, durchdringend. Wenn Dylan Gyori spricht, fixiert er sein Gegenüber. Seine Augen scheinen einen zu durchbohren, als würden sie hinter die Fassade blicken wollen. Gyori ist der Mr. 100000-Volt des EHC München.

„In Dylan brennt ein unstillbares Feuer. Weniger als 100 Prozent gibt er nie, das ist Ehrensache bei ihm“, sagt EHC-Coach Pat Cortina vor dem Spiel gegen den SC Riessersee über seinen Meisterschüler.

Denn Gyori ist so etwas wie der verlängerte Arm des Trainers auf dem Eis. Er setzt Zeichen, bevor sie der Alpenvulkan selber setzt. Unvergessen sein Anfall in Landsberg, als er vor Wut über das desolate Spiel des EHC seinen Schläger an der Bande zertrümmerte. Oder die Aktion im Training, als er sich seinen damaligen Teamkollegen Manuel Hiemer mit nicht ganz sanfter Gewalt zur Brust nahm, weil der mit einigen Aktionen für Unruhe im Team sorgte. „Dylan ist ein geborener Leader“, sagt Manager Christian Winkler, „die Mannschaft hört auf ihn.“

Und auch der Trainer und der Manager. Der Topscorer des EHC, der auch im Mannschaftsrat sitzt, trifft sich öfters mit Cortina oder Winkler zu Einzelgesprächen. „Wir können froh sein, dass Dylan wieder da ist“, sagt Winkler.

Froh wieder beim EHC zu sein, ist auch Gyori. Sein Ein-Jahres-Trip nach Kassel war ein Flop. „Ich hätte dort nie unterschreiben sollen. Das merkte ich eigentlich schon am ersten Tag als ich dort war“, sagt der 29-Jährige, „hier in München fühle ich mich hingegen wohl.“

So wohl, dass er sich länger an den EHC binden will? „München ist schön, der EHC eine sehr gute Adresse im deutschen Eishockey. Man zieht seine Lehren“, sagt Gyori vielsagend nichtssagend.

Eine dieser Lehren ist, dass Gyori schon die Karriere nach der Karriere aufbaut. Er studiert an einer Fern-Uni Wirtschaftsmanagement, legt jeden Sommer einen Kurs ab. Zudem hat er Beteiligungen an einer Firma in Kanada, die Equipment für Ölförderungen vermietet. „Ich werde nicht mein Leben lang Eishockey spielen. Ich habe viel vor“, sagt Gyori und dann schaut er wieder. Mit diesem Blick. Intensiv, stechend, durchdringend. Der Mr. 100000-Volt des EHC.

Matthias Kerber

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