Mit Lulu gegen die Ladehemmung

Torjäger Lubor Dibelka kommt aus Riessersee zum EHC. Manager Winkler lobt den Tschechen: „Er weiß, wo das Tor steht“
von  Matthias Kerber
Torjäger Lubor Dibelka wechselt vom SC Riessersee zum EHC München.
Torjäger Lubor Dibelka wechselt vom SC Riessersee zum EHC München. © Thomas Sehr

Torjäger Lubor Dibelka kommt aus Riessersee zum EHC. Manager Winkler lobt den Tschechen: „Er weiß, wo das Tor steht“

München - Was tun, wenn man die torungefährlichste Mannschaft der gesamten Liga ist? Klar, ein echter Torjäger muss her. Deswegen hat sich der EHC München, bei dem in dieser verkorksten Saison, in der man sich nicht für die Playoffs qualifizieren konnte, unter sieben Prozent aller Schüsse den Weg ins Netz fanden, nun Topscorer Lubor Dibelka geangelt.
Der 29-Jährige wechselt vom Zweitligisten SC Riessersee in die DEL zum EHC. Der Tscheche, geboren in Brünn, unterschrieb für ein Jahr. Mit 30 Toren und 41 Vorlagen in 48 Partien war Dibelka der gefährlichste Zweitliga-Stürmer überhaupt. „Ich beobachte ihn schon seit Jahren. Er ist ein Knipser, der einfach weiß, wo das Tor steht. Das hat er schon in der Oberliga beim EC Peiting bewiesen, das hat er in der 2. Liga bestätigt. So was hat man – oder eben nicht. Das kann man nicht lernen“, sagt Winkler, „ich bin sicher, dass er uns weiterhelfen kann.“

Für den EHC soll es also heißen: Mit Lulu gegen die Ladehemmung. Dibelka, Spitzname Lulu, gilt als Tormaschine, als Schlitzohr, eben als Puck-Zauberer. „Er ist offensiv ein völlig kompletter Spieler“, sagte der ehemalige EHC-Kapitän Gordon Borberg der AZ. Der spielte mit Dibelka beim EC Peiting zusammen. „Mir war immer klar, dass Lubor es in die DEL schafft. Er ist schnell, wendig, trickreich. Er liebt vielleicht nicht das physische Spiel, aber er ist auch keine Pfeife, die nach einem harten Check zurücksteckt. Dibelka agiert auf dem Eis sowieso so fintenreich, dass er eh nicht getroffen wird. Ich glaube, ich habe ihn im Training nicht einmal richtig erwischt“, sagt Borberg, „defensiv wird ihn EHC-Coach Pat Cortina schon auf Linie bringen. Da mache ich mir keine Sorgen. Vielleicht sollte ich Lulu noch vorher vor Cortina warnen, ihm sagen, dass er sich nicht wundern soll, wenn mal ein Schläger wie ein Hubschrauber-Propeller übers Eis fliegt.“

Dibelka durchlief die berühmte tschechische Schlittschuhschule, spielte in der Junioren-Nationalmannschaft. Der Tscheche , ein bekennender Karel-Gott-Fan, hat mit seiner Lebensgefährtin den gemeinsamen Sohn Lucas (Zwei Jahre) und wohnt zur Zeit noch in Peißenberg. Ob er nach München übersiedeln wird oder die etwa einstündige Autofahrt von Peißenberg nach München auf sich nehmen wird, ist noch nicht klar. „Darüber werden wir noch reden“, sagte Winkler, „wir werden alles tun, damit er sich hier bei uns gleich heimisch fühlt.“

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