EHC landet Transfer-Coup: Meisterliche Tor-Fontäne im Anflug
München – Wenn der Name künftig Programm ist beim EHC Red Bull München, dann können sich die Anhänger des viermaligen DEL-Meisters bald auf regelrechte Tor-Fontänen freuen. Denn nach AZ-Information hat der Eishockeyclub seine vorerst letzte Planstelle "Top-Stürmer" mit dem Franko-Kanadier Gabriel Fontaine besetzt, dessen Nachname zu Deutsch auch mit Springbrunnen übersetzt werden kann. Der 28-Jährige kommt aus einer Saison, die sportlich kaum besser hätte laufen können und soll am Oberwiesenfeld idealerweise daran anschließen.
Bei den Eisbären Berlin war Fontaine hinter Stürmer-Sternen wie Ty Ronning und Liam Kirk der drittbeste Tore- und -Vorlagensammler mit Ausländerlizenz. In den Playoffs steuerte er dann auf dem Weg zur DEL-Meisterschaft drei Treffer und sechs Assists bei. Da der in Montreal geborene Offensivspieler nach der Saison und den Titelfeierlichkeiten vertragsfrei und damit zu haben war, nutzte der EHC die Möglichkeit, um zuzugreifen. Zuerst hatte das Fachmagazin "Eishockey News" über den bevorstehenden Transfer berichtet.
Die Abteilung Attacke der Eishackler für die Spielzeit 2025/26 ist nun quasi komplett. Einzig die Zukunft von Trevor Parkes ist nach wie vor offen und Nachwuchstalent Julius Sumpf könnte noch hinzukommen. Über das Interesse am 20-Jährigen, der aus der Red-Bull-Schule kommt und derzeit in Kanada im Finale der Top-Juniorenliga QJMHL steht, hatte EHC-Manager Christian Winkler jüngst berichtet. Er sagte aber auch einschränkend, dass sich NHL-Klubs für Sumpf interessieren würden. Mit ihm und Fontaine wären es dann 16 Stürmer im EHC-Aufgebot.
Fontaine-Transfer heizt den Konkurrenzkampf beim EHC an
So oder so darf sich der künftige Trainer Oliver David auf einen ordentlichen Konkurrenzkampf um die Positionen freuen, denn der belebt ja bekanntlich das Geschäft. Dagegen hatte sich – zumindest in München – Filip Varejcka entschieden. Dessen Zukunft soll laut "Eishockey News" ebenfalls geklärt sein und bei den Straubing Tigers liegen, nachdem das schon ausgehandelte Engagement bei der Düsseldorfer EG infolge des Abstiegs des Traditionsklubs nicht zustande gekommen war.
Fontaines Platz beim EHC dürfte unter den Top-Sechs-Stürmern zu finden sein, er könnte theoretisch als Center das Puzzlestück zwischen einem Techniker wie Taro Hirose und einem Tor-Scharfschützen wie Jeremy McKenna sein. In Berlin stand Fontaine über längere Strecken in einer Reihe mit Frederik Tiffels auf dem Eis, damit hätte er die Eignung für eine Kombination mit schnellen, konterstarken Spielern. Wie man hört, bewegt sich außerdem das Preis-Leistungs-Verhältnis des ehemaligen Draftpicks der New York Rangers in einem für Top-Akteure der Liga sehr attraktiven Rahmen.
Fontaine: Vom intelligenten Arbeiter zum Zweikämpfer mit Tor-Gefahr
Zudem hat er sich in seinem ersten DEL-Jahr von einem Arbeiter mit viel Energie und beachtlicher Spielintelligenz – als solcher galt Fontaine auf seiner ersten Europa-Station in Finnland – zu einem Profi mit Torjägerqualitäten entwickelt. 22 Treffer in 56 Einsätzen bei den Eisbären können sich sehen lassen. Und nicht zuletzt glänzte Fontaine in der Hauptrunde wie in den Playoffs mit einer guten Zweikampfquote von jenseits der 50 Prozent.
Seine letzten Nachwuchsjahre verbrachte Fontaine eben in jener Juniorenliga, in der jetzt Sumpf reüssiert. Danach blieb ihm bei fast 200 Einsätzen in der NHL-Ausbildungsliga AHL sowohl bei Hartford Wolf Pack als auch bei den Colorado Eagles der Durchbruch in Richtung Beletage des Welteishockeys verwehrt. Das führte ihn vor drei Jahren zur Erkenntnis, sein Glück in Europa zu (ver-)suchen. Zuerst bei Lukko Rauma an der finnischen Ostseeküste, dann bei den Eisbären Berlin, mit Hauptstadtflair – und nun wird Fontaine bald die bayerische Lebensart kennenlernen.