Mauers persönlicher Meilenstein

Der EHC-Star Frank Mauer fiel monatelang verletzt aus, in seinem zweiten Spiel nach dem Comeback trifft er gleich doppelt. Das Interview.  
von  Matthias Kerber
Wieder fit: EHC-Stürmer Frank Mauer.
Wieder fit: EHC-Stürmer Frank Mauer. © Rauchensteiner/Augenklick

Der EHC-Star Frank Mauer fiel monatelang verletzt aus, in seinem zweiten Spiel nach dem Comeback trifft er gleich doppelt. Das Interview.

AZ: Herr Mauer, das nennt man mal ein Comeback: In Ihrer ersten Partie nach der Schulter-Operation im September gewinnen Sie mit dem EHC Red Bull München bei Ihrem Ex-Klub, dem Meister Adler Mannheim, im zweiten Spiel treffen Sie gegen Krefeld gleich doppelt.

FRANK MAUER: Das tut einfach gut, absolut. Ich muss zugeben, dass es für mich ganz persönlich nicht leicht war, da es doch viele Ungewissheiten gibt, man nach so einer Verletzung erstmal nicht sicher ist, woran man wirklich ist. Ich habe mich ja gleich zum Anfang der Saison verletzt, habe also eigentlich seit April bis jetzt nahezu keine Spielpraxis gehabt. Vor dem Spiel in Mannheim war ich sehr nervös, aber das hat sich dann sehr schnell gelegt. Ich denke, ich habe da schon ganz ordentlich gespielt. Dass es gegen Krefeld dann gleich ein Doppelpack wird, hätte ich nie erwartet, aber man nimmt es natürlich gerne mit (lacht).

Das dürfte fürs Selbstvertrauen sehr hilfreich sein.

Absolut, gerade das Selbstvertrauen ist in dem Moment natürlich nicht gleich da. Deswegen waren diese zwei Spiele, die zwei Tore für mich ein ganz persönlicher Meilenstein. Weil man einfach weiß: Man kann es noch, man hat nichts verlernt. Ich will jetzt aber erst einmal kleine Brötchen backen, mich verbessern, denn an den Kleinigkeiten, da fehlt es noch, die kommen erst mit der Spielpraxis wieder. Aber ich bin auf einem guten Weg. Ich hab in den letzten Monaten sehr deutlich gesehen, wie sehr ich diesen Sport liebe, wie sehr ich daran Spaß habe. Und das Beste ist: Ich habe in den beiden Spielen keine Sekunde an die Verletzung, an die Schulter gedacht. Man sagt ja, dass man eine Verletzung erst wirklich überwunden hat, wenn man sie nicht mehr im Kopf hat. Ich kann für mich ganz ehrlich sagen, die Schulter beschäftigt mich gedanklich überhaupt nicht. Mein Körper ist gesund, ich bin sehr fit und der Kopf ist frei. Wunderbar.

Den Moment, als Sie sich so schwer verletzten, werden Sie wohl nie vergessen.

Es ist nicht schön, wenn man spürt, wie Knochen auf Knochen reibt, die Schulter viel zu leicht rausgeht. Aber ich denke nicht mehr dran. Ich will nur spielen.

Sie sind aufgrund der Verletzungspause ja fast zum zweiten Mal ein Neuzugang hier.

(lacht) Das kann man so sehen. Und ich hoffe, dass ich ein guter Neuzugang sein werde. Wir haben uns als Team seit Dezember gefunden. Wir werden immer besser, nicht umsonst sind wir jetzt auf Platz zwei. Und das in meinen Augen absolut verdient. Wir hatten sicher unsere Schwächephasen, aber jetzt läuft es sehr rund und ich bin froh, wieder dabei zu sein.

Notfalls haben Sie ja mit Liga-Strafbank-König Steve Pinizzotto den perfekten Bodyguard im Team.

(lacht) Wir sind alle sehr froh, dass wir ihn in unseren Reihen haben. Man merkt einfach, wie viel Respekt ihm die gesamte Liga entgegenbringt und es ist sicher nicht schlecht, einen solchen Spieler im Team zu haben. Und er ist auch noch ein sehr, sehr netter Kerl.

Wie haben Sie die Keilerei zwischen Pinizzotto und Ihrem alten Teamkollegen, dem Mannheimer Denis Reul erlebt, bei dem Reul einen doppelten Kieferbruch erlitten hat?

Ich bin mit Denis gut befreundet, daher hat es mir sehr leidgetan, dass er – der ja eine Historie an schweren Verletzungen hat – wieder länger ausgefallen ist. Ich war auch überrascht, denn Denis ist sonst in der Liga fast allen anderen körperlich überlegen. Aber vor allem habe ich mit ihm gefühlt.

 

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