Kollaps der Winter Hockey Games: EHC München betroffen
München - Es hätte ein gelungener Nikolaus-Kurztrip werden sollen: Ab ins weihnachtliche Prag, zu den ligenübergreifenden Winter Hockey Games, an denen der EHC Red Bull München und die Grizzlys Wolfsburg beim ersten internationalen DEL-Spiel die Schläger hätten kreuzen sollen. In einem Freiluftstadion unweit der berühmten Prager Burg.
Manfred Kiemer von den EHCfans-ontour, sowas wie das Reisebüro für EHC-Fans zu Auswärtsspielen, hatte eine Reise angeboten und auch einige Anmeldungen. "Viel Lust hatten wir nicht gehabt", sagt er ehrlich, "aber es wäre das erste Freiluftspiel des EHC gewesen, darum haben wir es gemacht." Doch jetzt muss er den Bus stornieren und das Geld an die, die sich schon angemeldet haben, zurückzahlen.
Finanzielle Risiko zu hoch: Winter Hockey Games abgesagt
Denn die tschechischen Veranstalter haben die Winter Hockey Games mit u. a. offiziellen Spielen aus der DEL, der tschechischen und der slowakischen Extraliga abgeblasen. Wie sie mitteilen, sei das finanzielle Risiko zu hoch. Die Marketingkampagne sei zu spät ins Rollen gekommen. Und generell scheint bei den Organisatoren so einiges schief gelaufen zu sein: Ist es einigermaßen logisch, dass an einem Freitagmittag zu Spielbeginn (12.30 Uhr) noch nicht viele Fans aus Deutschland zur DEL-Partie anreisen können, hat nach AZ-Informationen nicht einmal das Schmankerlspiel zwischen Sparta Prag und Kometa Brno am Freitagabend richtig gezogen. . .
Und das, da der Stehplatz da nur die Hälfte gegenüber dem DEL-Spiel gekostet hätte. 32 Euro hat einem EHC-Dauerkartenbesitzer das Ticket gekostet, alle weiteren zahlten 40 Euro. "Die haben da richtig hingelangt", sagt Kiemer und das, da die Kommunikation in Richtung München nicht wirklich flüssig lief. Aber, dachten die Fans sich: das erste Freiluftspiel des EHC, was ganz Besonderes, und verbindbar mit Palatschinken und einer Tasse Honigwein auf den Weihnachtsmärkten am Altstädter Ring und dem Wenzelsplatz.
Spiel am 6. Dezember findet nun in Wolfsburg statt
Während die EHCfans-ontour ihre Geschäfte rückabwickeln, könnte es bei den Tickets verzwickter werden. Denn offiziell ist die Austragung nur verschoben – heißt: Die Karten behielten erst mal die Gültigkeit und somit ist keine Rückerstattung angedacht. Wie bitte, bei einem Organisator, der bei sich eine "wirtschaftliche Erschöpfung" sieht, was ja nach (nahender) Insolvenz klingt. . .? Happig.
Die Grizzlys setzen sich schon dafür ein, dass die Ausrichter die Ticketpreise den Fans erstatten. Der EHC ist mit den Grizzlys, das Team mit dem Heimrecht und nun am 6. Dezember doch der Gastgeber, zur Problematik im Austausch. Könnte sein, dass der Kramperl – modisch im Anwaltsanzug gekleidet – bei den Veranstaltern noch die grobe Rute auspacken muss. . .
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