Kettemer: "München ist meine Heimat"

 Der EHC Red Bull München bestreitet erstmals ein Testspiel für die neue Saison daheim. Für Rückkehrer Florian Kettemer ist das eine besondere Partie. „So viele tolle Erinnerungen!“
von  Matthias Kerber
EHC-Star Florian Kettemer (r.), hier im Testspiel gegen Lugano.
EHC-Star Florian Kettemer (r.), hier im Testspiel gegen Lugano. © GEPA pictures/ho

Der EHC Red Bull München bestreitet erstmals ein Testspiel für die neue Saison daheim. Für Rückkehrer Florian Kettemer ist das eine besondere Partie. „So viele tolle Erinnerungen!“

AZ: Herr Kettemer, am Freitag beim letzten Testspiel vor Saisonbeginn des EHC Red Bull München gegen den HC Davos in der Olympia-Eishalle stehen Sie erstmals seit fünf Jahren wieder auf heimischem Eis.

FLORIAN KETTEMER: Ja, das Spiel ist sicher etwas ganz Besonderes für mich. Es war schließlich genau in dieser Halle, dass ich meinen ersten großen Schritt in den Profisport gemacht habe. Es war schon so ein ganz spezielles Gefühl, als ich zum Training wieder ins Stadion kam, die Kabine von früher wieder betrat, da kamen wunderbare Erinnerungen auf. Ich muss sagen. Das hier, das ist Heimat für mich.

Die Heimat hat sich aber ein bisschen verändert, die Halle, die Kabine wurden modernisiert.

(lacht) Aber nicht so, dass ich es nicht wiedererkannt hätte. Man merkt schon in fast jedem Detail, wie sich der Verein verändert hat, wie viel professioneller alles geworden ist. Damals, da waren auch alle mit vollem Elan dabei und der Winki. . .

Manager Christian Winkler.

Ja, er war das Mädchen für alles, hat sich um alles gekümmert, alles am Ende irgendwie noch arrangiert. Jetzt ist alles so viel professioneller, so wie es auch sein muss, wenn man auf lange Sicht Erfolg haben will.

Ihr letztes Heimspiel war. . .

. . . die Finalniederlage in der Zweiten Liga gegen Bietigheim. Und obwohl wir damals verloren haben, sind es für mich einfach nur tolle Erinnerungen. Mit Spielern wie Mike Kompon zusammenzuspielen, das war für mich damals einfach das Größte.

Sie kamen als Jungspund aus Kaufbeuren. Wer hat Sie damals besonders unter die Fittiche genommen?

In erster Linie sicher der Rick Goldmann, der kam ja aus der DEL, war zigfacher Nationalspieler und ich habe dann mit ihm ein Verteidigungspaar gebildet. Er hat mir so viel beigebracht. Oder auch der Andi Raubal, der Harti Wild. Das waren alles Superburschn.

Bayern halt!

So schaut’s aus, Bayern halt.

Sie wechselten dann zu den Adlern Mannheim, haben es dort lange schwer gehabt, man warf Ihnen unter anderem vor, nicht hart genug fürs Eishockeygeschäft zu sein.

Es waren gute Jahre für mich, die mich sehr geprägt haben, ich habe mich durchbeißen müssen. Es war sicher nicht immer leicht, das stimmt. Aber ich wollte den Zweiflern zeigen, dass sie sich getäuscht hatten. Jetzt aber war es an der Zeit, wieder nach München zu kommen. Das Gesamtpaket hat gestimmt und ich denke, dass ich hier den nächsten Schritt in der Karriere machen will. Ich weiß, dass es Leute gibt, die nach dem Einstieg von Red Bull sagten, das wäre nicht mehr der EHC. Das ist absoluter Schmarrn. Ich glaube, ich kann es beurteilen, denn ich war lange weg: Der EHC ist immer noch der EHC. Wie gesagt, ich fühle mich hier heimisch, dahoam is dahoam.

Das werden sich auch Ihr Eltern denken, die ja gleich bei Landsberg wohnen.

. . . Absolut, das war ja auch einer der Gründe, warum ich wieder in München unterschrieben habe, näher an der Familie zu sein.

Dann wird die Mama den Bua schon bekocht haben.

Klar, wir haben zwar unsere Ernährungspläne, aber Mamas Küche ist schon großartig, besonders die Zwetschgenknödel. Familie, aber auch die Stadt München sind mir wichtig. Diese Energie, dieses Flair sind einzigartig. Als ich als junger Kerl hierher kam, konnte ich das vielleicht gar nicht so genießen. Erst als ich dann nach Augsburg wechselte, merkte ich richtig, wie sehr ich München mag. Damals habe ich mir schon gesagt: Wenn Du mal älter bist, solltest du wieder in München spielen, damit du die Stadt auch wirklich bewusst wahrnehmen kannst. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen.

Sie haben zuletzt nicht nur auf dem Eis für Aufsehen gesorgt, Sie waren mit der Siegerin der Kuppel-Fernseh-Show „Bachelor“ des Jahres 2013, Alissa Harouat, liiert.

Stimmt. Aber das ist jetzt nichts, was meine Leben so geprägt hat, dem ich noch ewig nachtrauern werde. Wir hatten eine wirklich schöne Zeit, aber die ist jetzt eben vorbei. Wir haben uns bei einer Veranstaltung getroffen, kurz miteinander gesprochen. Und aus dem kurzen Gespräch wurde eine etwas längere Beziehung. Wie gesagt, es war eine schöne Zeit mit einer schönen Frau. Aber ich konzentriere mich jetzt ganz auf Eishockey, ich bin zur Zeit Single.

Dann können Sie ja wieder „Bachelor“ schauen, um Kandidatinnen zu checken.

(lacht) Wissen Sie was? Ich habe die Sendung damals nicht geschaut und ich werde mir die Show jetzt auch nicht anschauen.
 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.