Kampf den Großstädtern!

Der EHC München tritt in Kaufbeuren an – und will dort ein Exempel statuieren."Wir wollen allen Teams klar machen, dass es besser für sie ist, wenn sie uns in den Playoffs nicht begegnen müssen.“
MÜNCHEN Der EHC ist auf einer Mission. Der Mission Meisterschaft, Aufstieg, DEL. Und wer auf einer Mission ist, der möchte unterwegs auch kenntlich machen, was er vorhat. Deshalb will der EHC auf dem Eis ein Exempel statuieren.
Am Freitag (19.30 Uhr) muss der Klub, der souveräne Tabellenführer der 2. Eishockey-Bundesliga, beim ESV Kaufbeuren ran. Die, zur Zeit Zehnter in der Tabelle, sind ein möglicher Erstrundengegner des EHC in den späteren Playoffs.
„Unsere erste Aufgabe ist es zu gewinnen, aber wir haben uns noch mehr vorgenommen“, sagt Manager Christian Winkler, „wir wollen allen Teams klar machen, dass es besser für sie ist, wenn sie uns in den Playoffs nicht begegnen müssen.“
Die Spiele gegen Kaufbeuren waren schon immer von einer besonderen Brisanz geprägt. Das hat Tradition. „Wenn es gegen München ging, brannte bei uns in Kaufbeuren schon immer der Baum“, sagte Eishockey-Legende Didi Hegen der AZ. Der siebenmalige deutsche Meister ist in Kaufbeuren geboren. Er spielte von 1979 bis ’86 und 2000 bis 2002 für Kaufbeuren, verdiente von 1992 bis ’94 sein Geld in München. „In Kaufbeuren wächst du mit der Rivalität auf. Da willst du es den Großstädtern zeigen. In Kaufbeuren wirst du ja fast mit Schlittschuhen an den Füßen geboren. Da herrscht eine Tradition – die hat München vielleicht im Fußball, aber sicher nicht im Eishockey“, sagt Hegen. „Diese Derbys habe ich immer besonders genossen – auf beiden Seiten.“
Das Spiel jetzt sieht der 47-Jährige als ein Duell David gegen Goliath. Hegen: „In München wird etwas Großartiges aufgebaut, die stehen nicht umsonst vorne. Kaufbeuren muss einen Super-Tag haben, um da was ausrichten zu können. Aber wenn es passiert, sind sie die Helden der Region. Dann brennt der Baum nicht nur auf dem Eis.“
Matthias Kerber