Jochen Reimer weg! Geht er wegen Pagé?

Nationalkeeper Jochen Reimer verlässt den EHC Red Bull, auch weil er mit dem System nicht zurechtkam. In Nürnberg spielt er mit seinem Bruder Patrick.
Matthias Kerber |
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Schluss in München: Torwart Jochen Reimer verlässt den EHC Red Bull München nach drei Jahren in Richtung Nürnberg.
Rauchensteiner/Augenklick Schluss in München: Torwart Jochen Reimer verlässt den EHC Red Bull München nach drei Jahren in Richtung Nürnberg.

Nationalkeeper Jochen Reimer verlässt den EHC Red Bull München, auch weil er mit dem System nicht zurechtkam. In Nürnberg spielt er mit seinem Bruder Patrick.

München - Es hat sich ausgejokert beim EHC Red Bull. Nationalkeeper Jochen Reimer, Spitzname Joker, verlässt nach dieser für ihn so frustrierend verlaufenen Saison den EHC – bei dem er seit 2011 spielte.

Doch der 28-Jährige, der seit Wochen an den Nachwirkungen einer schweren Gehirnerschütterung leidet und daher im Saisonfinale nicht zum Einsatz kam, zieht es nicht, wie angekündigt, in die weite Ferne, ins Ausland.

Reimer, der einen Schuhtick hat, führen die Sieben-Meilen-Stiefel nur 170 Kilometer weit. In Zukunft wird Reimer, zur Zeit im Urlaub in den USA, den Kasten des DEL-Konkurrenten Nürnberg Ice Tigers hüten, dort hat er seine Zusage gegeben.

Eis-Tiger statt Roter Bulle! In Nürnberg ist Familienmensch Jochen mit Bruder Patrick vereint. Der 31-Jährige war 2012 zu den Franken gewechselt, hatte damals ein Angebot der Münchner ausgeschlagen.

Jochen lag schon seit November ein lukratives Angebot des EHC vor, doch seine Unzufriedenheit mit dem Spielsystem, aber auch dem kauzig-unberechenbaren Trainer Pierre Pagé selbst, war offensichtlich.

113 Mal musste Reimer, der in seiner Karriere zwei Mal zum besten Keeper der DEL gekürt worden war, hinter sich greifen, seine Fangquote sank - trotz teilweise überragender Leistungen - auf 91,6 Prozent – damit rangierte er in der DEL nur auf Rang 14. Aufgrund des teils chaotischen Hauruck-Stils bei Pagés No-Position-Eishockeys sah der Keeper sich regelmäßig gegnerischen Alleingängen ausgesetzt. "Ich fühle mich manchmal einsamer als ein Outlaw im Western hatte", sagte Reimer.

Immer wieder entlud sich sein verständlicher Frust, mal demolierte er (beim Auswärtsspiel in Nürnberg) eine Tür, mal verschwand er fluchend nach einem Sieg das Eis. "Es hat sich sicher einiges angestaut bei mir", so Reimer damals. Der EHC fühlte sich von Reimer, der mehrere Angebote abgelehnt hatte, hingehalten. Der Verein glaubte, dass es nur Vertragspoker war - doch Reimer mente es ernst. Bei den Münchnern wiederum gingen die Sirenen in Daueralarm, als Reimer zum dritten Mal hintereinander im Saisonfinale verletzungsbedingt ausfiel (2012 hatte er einen Muskelbündelriss erlitten, 2013 eine Grippe und später eine Knieverletzung).

Jetzt also die Eistiger. Doch in Nürnberg ist die Defensive auch mehr als anfällig. München kassierte 155 Gegentore, die Nürnberger auch stolze 152.

 

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