„Im Finale habe ich keinen Bruder“

Das Endspiel als Duell der Raubal-Geschwister: EHC-Kapitän Andi (35) trifft auf Toni (42).
MÜNCHEN Eines steht fest: Ein Raubal holt den Titel in der 2.Liga. Die Frage ist: Welcher? Der Toni (42) oder der Andi (35). Ersterer ist der Co-Trainer der Schwenninger, die am Freitag (20 Uhr) im ersten Finalspiel den EHC München empfangen. Beim EHC ist Andi Raubal zwar Kapitän, muss aber aufgrund einer Knie-OP genauso an der Bande stehen wie der Bruder. „Die Eltern haben schon gesagt, wir gewinnen sowieso“, sagt der Münchner Raubal, „ihre Sympathien sind genau 50:50.“
Am Montag hat der Andi noch mal mit seinem Bruder telefoniert, schließlich feierte der Geburtstag. Doch jetzt herrscht Funkstille. „In so einem wichtigen Spiel sind wir uns noch nie gegenübergestanden“, sagt der EHC-Kapitän, „während der Finalspiele, da habe ich keinen Bruder, da zählt nur unser Erfolg. Danach werden wir uns wieder die Hand geben und vielleicht auch ein Bier zusammen trinken. Aber eben erst danach.“
Es ist nicht nur ein Bruderduell, sondern der Toni (wie auch der dritte Bruder Michael) war für den Anderl ja auch immer ein Vorbild. „Er war mir halt immer voraus, da habe ich schon immer aufgeschaut zum Toni“, sagt der EHC-Kapitän, „er hatte immer das Talent, das mir fehlte, das ich mit harter Arbeit und Willen wettmachen musste.“
Mal sehen, welche 50 Prozent sich bei den Raubals durchsetzen. Das Talent oder der Arbeiter.
Matthias Kerber