"Ich will gewinnen – egal wie!": Der neue EHC-Star Smith stellt sich vor
München - The eagle has landed“ – (der Adler ist gelandet) diese geschichtsträchtigen Worte sprach der US-Astronaut Neil Armstrong, als er am 20. Juli 1969 die Landungsfähre "Eagle" auf dem Mond niedergesetzt hatte und damit die Apollo-Mission zu einem der Ereignisse der Menschheitsgeschichte machte, ehe er als erster Mensch einen Fuß auf den Erdtrabanten setzte.
An diesem 10. Mai 2021 ist wieder ein Adler gelandet – in München. Natürlich ohne die historische Bedeutung der Apollo-11-Mission, aber die Verpflichtung von Ben Smith, der die Mannheim Adler 2019 als Kapitän zur Besteigung des Eishockey-Throns, auf dem es sich der EHC Red Bull München drei Jahre in Folge gemütlich gemacht hatte, geführt hatte, kommt zumindest in der deutschen Eishockeyszene einem mittleren Erdbeben gleich.
In bester FC-Bayern-Manier haben sich die Red Bulls den Stürmer, der als Führungsspieler und -persönlichkeit par excellence gilt, geangelt, und nicht nur sich selber damit gestärkt, sondern auch noch die Konkurrenz, in diesem Fall Erzrivale Mannheim, fundamental geschwächt.
Smith: In 157 DEL-Partien 127 Scorerpunkte
Die Adler hatten alles versucht, den US-Amerikaner, der in der NHL auf 264 Einsätze (36 Tore, 27 Vorlagen) absolviert hat, in ihrem Horst, dem er seit 2018 angehörte, zu halten. Doch Smith lehnte das – lukrative – Angebot zum Entsetzen der Vereinsführung ab.
Der 32-Jährige erzielte zwischen 2018 und 2021 in 157 DEL-Partien stolze 127 Scorerpunkte (52 Tore, 75 Assists). Damit war er sowohl bester Torschütze als auch bester Punktesammler seines Teams. Doch bei Smith heißt es nun München statt Mannheim.
"Ich habe mit vielen Leuten gesprochen und nur gute Dinge über die Mannschaft, die Trainer, die Organisation und die Stadt gehört", begründete Smith seinen Entschluss: "Ich setze mich immer für die Mannschaft ein, das ist meine Philosophie. Und ich möchte dem Team helfen, zu gewinnen. Egal, auf welche Art."
Der frühere NHL-Star ist definitiv der Königstransfer in der DEL und nach Austin Ortega und dem deutschen Nationalspieler Frederick Tiffels der dritte Neuzugang des EHC, der nach dem enttäuschenden bis kläglichen Scheitern bereits im Viertelfinale dieser Saison an Ingolstadt, den Umbruch mit aller Konsequenz vorantreibt. Sieben Spieler mussten bisher gehen. Nach AZ-Informationen werden definitiv noch weitere folgen. Bei diesem Umbruch soll Smith als Vorbild auf dem Eis, aber auch in der Kabine, eine essenzielle Rolle spielen.
Don Jackson: "Wir sind megahappy"
"Wir sind megahappy, dass sich Ben für uns entschieden hat und künftig unser Trikot tragen wird", sagte München-Coach Don Jackson, der mit acht Meistertiteln der mit Abstand erfolgreichste Coach der DEL-Historie ist. "Ben verkörpert alles, was einen Top-Profi ausmacht. Es ist gut, zu wissen, zukünftig nicht mehr gegen ihn spielen zu müssen."
Hauptverantwortlicher des Transfer-Coups ist Christian Winkler, Managing Director Sports der gesamten Red-Bull Eishockey-Organisation. "Ben hat in den vergangenen Jahren seine Führungsqualitäten auf und neben dem Eis in beeindruckender Form unter Beweis gestellt", sagte Winkler: "Sein Können und sein Leadership waren genau jene Eigenschaften, nach denen wir gesucht haben. Er kennt zudem die Liga, das ist ein weiterer großer Vorteil. Darüber hinaus bringt er weitere Gewinnermentalität in die Kabine, seine Erfolge sprechen für sich."
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