Hoeneß on Ice: Manager Winkler kriegt alle rum!

Der Manager des EHC hat es geschafft, dass nach Petermann und Reimer auch Buchwieser bleibt. „Der Martl ist für uns so wichtig wie der Schweinsteiger für die Bayern!”
G. Jans, F. Cataldo, G. Röslmaier |
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EHC-Manager Winkler rastet bei den Spielen an der Bande regelmäßig aus. Seine Frau sagt him oft: „Reg dich heute nicht so auf, das ist nicht gut für dich!” Sein Arzt hat ihm aber geraten, die Emotionen rauszulassen.
rauchensteiner EHC-Manager Winkler rastet bei den Spielen an der Bande regelmäßig aus. Seine Frau sagt him oft: „Reg dich heute nicht so auf, das ist nicht gut für dich!” Sein Arzt hat ihm aber geraten, die Emotionen rauszulassen.

AZ: Herr Winkler, Ihr Traum war es eigentlich, dass Publikumsliebling Martin Buchwieser am 30.12. beim Spiel gegen Augsburg in der Olympiahalle sein Bleiben verkündet. Nun hat er an diesem Freitag schon unterschrieben. Schlechtes Timing? Im Ernst: Glückwunsch!

CHRISTIAN WINKLER (lacht): Ach, danke! Von gestern auf heute ist viel passiert. Ich glaube, der Martl wollte jetzt unbedingt eine Entscheidung. Es gab noch zwei andere Angebote, die sehr gut waren.

Er hat sich also gegen das Geld und für den EHC entschieden?
Genau, wir haben noch einmal alle Register gezogen. Ich habe mit ihm telefoniert, der Pat (Trainer Cortina, d. Red) war Donnerstag noch mal mit ihm essen. Ich habe ihm verdeutlicht, dass er für den EHC so wichtig ist wie Bastian Schweinsteiger für Bayern. Dann habe ich noch den Spruch von Uwe Seeler gebracht: ’Mehr als ein Steak pro Tag geht auch nicht.’ Ich bin auch an die für uns mögliche finanzielle Grenze gegangen.

Das hat schon gereicht?
Vor zwei Wochen habe ich nicht mehr an eine Verlängerung geglaubt. Aber Martl und ich sind dann zusammen auf den Grasberg in Garmisch gegangen, das war mal schön, da haben wir mal zwei Stunden für uns zum Reden gehabt. Dann sind wir da oben gehockt, haben uns das Bergpanorama angeschaut und ich habe gesagt: ’In Berlin gibt es das nicht. Und wie perfekt das ist, du bist gleich zu Hause.’ Der Buchwieser ist ja doch ein heimatverbundener Mensch. Da habe ich ihn nochmal zum Nachdenken gebracht.

Und die Mannschaftskollegen haben ihn auch überredet?
Die haben einen super Job gemacht, allen voran der Christian Wichert, sein bester Freund. Wenn es dem Martl nur nach dem Geld gegenagen wäre, hätte er gehen müssen.

Muss der EHC jetzt bei den anderen Spielen sparen?
Nein, ich habe mein Spielerbudget, klar ist aber auch, der Martl ist für uns ein Top-Spieler und so wird er auch bezahlt. Wobei ein solcher Spieler bei uns immer noch viel weniger verdient als bei anderen Vereinen.

Aber womöglich würde er da nicht mehr in den vordersten Reihen spielen – und wäre dann wohl nicht mehr für die NHL interessant.
Das spielt sicher eine Rolle. Ich habe ihm gesagt, dass er an seinem Traum, nach Nordamerika zu gehen, festhalten soll. Ganz ehrlich: Ich wäre ihm auch nicht böse gewesen, wenn er gewechselt wäre. Nur hätte ich es mir nicht verziehen, wenn ich nicht bis zum letzten Moment um ihn gekämpft hätte. Das hat gezeigt, dass wir mit unseren Werten Spieler auch halten können.

Was sind denn die Werte?
Jeder Spieler weiß, dass er bei uns eine gewisse Geborgenheit hat und eine faire Chance bekommt. Wir sind eine Familie, das sind alles unsere Buam. Solange ich weiß, dass die Jungs alles geben, haben sie bei mir Narrenfreiheit und dürfen Fehler machen.

In den letzten Wochen haben einige Spieler ihre Verträge verlängert, zudem haben sie DEL-Legende Jan Benda und Mike Kompon zurück nach München geholt. Herr Winkler, Sie sind der Hoeneß on Ice. Sie kriegen ja alle!
Jetzt übertreibt mal nicht. Aber was stimmt: Die Eckpfeiler der Mannschaft haben alle verlängert. Eric Schneider, Jason Ulmer, Johan Ejedepalm und die Deutschen Jochen Reimer, Felix Petermann und Buchwieser: Das war schon sehr wichtig. Ich hätte mich auch nicht beschweren können, wenn gerade die drei Deutschen und verlassen hätten. Das gehört auch zum Geschäft. Aber umso besser, dass sie geblieben sind. Auch für die Fans. Buchwieser ist der Publikumsliebling.

Haben Sie schon Reaktionen von Ihren Manager-Kollegen bekommen?
Der ein oder andere hat mir gratuliert, ja. Ich glaube, dass es auch für die Liga wichtig ist, wenn Local Heroes wie Martl bei ihren Klubs bleiben. So viele Stars gibt es ja nicht mehr in der DEL.


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