Hilpert will's nochmal wissen

Berlin - Man hatte sich schon richtig an den Anblick gewöhnt. Daniel Hilpert humpelte auf seinen Krücken durch die Gegend. So gehörte er schon fast zum Inventar der Olympia-Eishalle.
Doch jetzt hat der Verteidiger des EHC München die Krücken wieder gegen den Eishockeyschläger getauscht. Der 29-Jährige, der 2009 zum EHC wechselte, steht nun wieder im Kader, groß spielen darf er aber noch nicht. „Ich bin einfach froh, dass ich wieder auf dem Eis bin”, sagte Hilpert vor dem vorletzten Spiel der regulären Saison bei den Eisbären Berlin.
Dass er überhaupt noch spielen kann, ist eh schon ein kleines medizinisches Wunder. „Vor zehn Jahren hätte meine Verletzung noch das Karriereende bedeutet, da wäre ich Sportinvalide gewesen”, sagt Hilpert. Im September hatte sich der ehemalige Junioren-Nationalspieler im Vorbereitungsspiel auf die Saison gegen Straubing einen Kreuzbandanriss und einen schweren Knorpelschaden zugezogen. „Das war eine sehr schwere Verletzung”, sagt Teamarzt Robert Kilger.
Hilpert wurde operativ ein Teil des Knorpels entfernt, der dann künstlich nachgezüchtet wurde und Ende 2010 reimplantiert wurde. Acht Wochen hatte Hilpert sein Knie überhaupt nicht belasten dürfen. „Das war eine üble Zeit”, sagt Hilpert, „umso glücklicher bin ich darüber, wieder dabei zu sein.”
Jetzt geht es für Hilpert darum, wieder voll fit zu werden – und um seine Zukunft. „Daniel trainiert sehr gut mit, aber um ihn groß spielen zu lassen, reicht es einfach noch nicht, gerade jetzt zu den Playoffs hin können wir keine Experimente riskieren”, sagt Manager Christian Winkler, „das hier ist jetzt seine Vorbereitung für die neue Saison, denn es geht unter anderem auch um einen möglichen neuen Vertrag.” Hilpert, der in Berlin in der 4. Reihe immer wieder Eiszeit bekam, meinte: „Ich werde alles dafür geben.”