Heirat aus Liebe - und für den EHC
Hier erklärt Lubor Dibelka, der nächste Saison für den EHC stürmt, wieso er bald Hochzeit feiert, warum er die Babyschuhe seines Sohnes küsst – und wie er Coach Cortina überzeugen will
AZ: Herr Dibelka, herzlich willkommen, Sie, der absolute Topscorer in der 2. Liga beim SC Riessersee, haben beim EHC München angeheuert.
LUBOR DIBELKA: Vielen Dank, für mich geht damit ein Traum in Erfüllung. Ich stamme ja aus Tschechien und als ich nach Deutschland wechselte, habe ich meinem Vater immer gesagt: Papa, eines Tages werde ich in der DEL spielen. Jetzt habe ich es geschafft. Meine Familie freut sich auch sehr mit mir. In der Tschechei können sie auch Sport1 sehen, die ja Spiele aus der DEL in Zusammenfassungen zeigen. Sie Freude sich sehr darauf, dass sie mich dann auch sehen können.
Ihre Familie hat Sie in Ihrem Bestreben, Eishockeyprofi zu werden immer unterstützt?
Immer! Ich habe mit vier Jahren angefangen und als ich dann größer wurde, haben sie mich immer zu den Spielen gefahren. Mein Vater hat selber Eishockey gespielt, bis er 14 war, dann hat er aufgehört. Aber mit mir haben sie nie aufgehört. Im Normalfall besuchen sie mich auch zwei Mal im Jahr dort, wo ich spiele. Demnächst also in München.
Warum haben Sie sich für München entschieden?
Der EHC, insbesondere Manager Christian Winkler, hat schon sehr frühzeitig, sein Interesse gezeigt, das hat mir imponiert. Deswegen habe ich für ein Jahr mit Option unterschrieben. Außerdem ist es auch nicht so weit von Peißenberg entfernt, wo ich jetzt wohne. Ich war auch schon oft mit meinem Sohn Lucas in München, wir mögen die Stadt sehr gerne. Ich denke, wir werden uns sehr wohl fühlen.
Der EHC hofft, dass Sie demnächst Ihre Lebensgefährtin heiraten und so problemlos Deutscher werden können, so könnte der Verein eine Ausländerlizenz noch anderweitig vergeben. Wie sieht’s denn mit den Hochzeitsplänen aus, die der EHC gewiss unterstützen würde...
Wir – meine Freundin und ich – haben darüber gesprochen und wir schmieden auch schon Pläne. Es steht noch kein Datum fest, aber es klar, dass es eine Heirat aus Liebe wird.
Sie gelten als großartiger Offensivspieler, der defensiv noch zulegen muss. Gerade EHC-Coach Pat Cortina legt viel Wert darauf und ist für seine Wutausbrüche bei Nichteinhaltung gefürchtet.
Ich bin sicher ein offensiver Spieler, aber ich bin mir der Defensiv-Verpflichtungen bewusst. Ich habe auch sicher kein Problem damit, wenn ich defensiv arbeiten muss. Was mir der Trainer anschafft, wird getan.
Manager Winkler schwärmt von Ihren Torjäger-Qualitäten. Genau das braucht der EHC, der diese Saison die ungefährlichste Mannschaft der DEL war?
Ich würde mich sehr Freude, wenn es in der DEL so weiter gehen würde, aber ich bin mir sehr bewusst, dass wir hier noch von einer ganz anderen Qualität sprechen als in der 2.Liga. Ich werde auf jeden Fall alles tun, um dem EHC weiter zu helfen.
Vor jedem Spiel haben Sie ein spezielles Ritual.
Ja, das stimmt. Ich küsse die allerersten Babyschuhe meines Sohnes Lucas. Das bringt mir Glück. Er ist jetzt zwei Jahre und acht Monate alt und ich liebe ihn über alles. Wir spielen auch schon manchmal zusammen Eishockey, das macht viel Spaß, aber ob er ein großes Talent ist, kann man noch nicht richtig sagen.
Sie, der harte Eishockeyspieler, sind ja auch gelernter Frisör...
Oh ja, das stimmt, aber ich habe alles vergessen. Ich traue mich nicht mal, meinem Sohn die Haare zu schneiden. Das ist mir zu gefährlich für ihn.
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