Heimpleite gegen die Eisbären: Dem EHC versagen die Nerven

Die Münchner Eishackler verlieren im Penaltyschießen gegen die Eisbären Berlin – Trainer Pat Cortina lobt jedoch sein Team, allen voran Martin Buchwieser. "Ein richtig starker Spieler.“
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Die Münchner Eishackler verlieren im Penaltyschießen gegen die Eisbären Berlin – Trainer Pat Cortina lobt jedoch sein Team, allen voran Martin Buchwieser. "Ein richtig starker Spieler.“

Mag sein, dass der zahlende Zuschauer beim 4:5 nach Penaltyschießen des EHC gegen die Eisbären Berlin am Sonntagabend weniger Spieler für sein Geld bekam – der EHC stellte ganze 18 aufgrund von Verletzungen und Ausfällen, inklusive Torhüter – , an Unterhaltungswert mangelte es dem Spiel dagegen ganz sicher nicht. Weil der EHC auch mit müden Beinen und dezimiertem Kader mit vorbildlicher Einstellung zu Werke ging. „Jeder der ein Trikot anhatte, hat extrem hart gekämpft“, lobte Trainer Pat Cortina.

Nach zwei Minuten und 25 Sekunden ging's los: André Rankel erzielte das 1:0 für Berlin. Mike Kompon (8. Minute) glich aus. Rankel nutzte jedoch in der 13. Minute eine Überzahlsituation der Eisbären zum 2:1.

Entsprechend ungünstig bei der derzeitigen personellen Situation war die Spieldauerstrafe für Ryan Ready anfangs des zweiten Drittels wegen hohen Stocks „Er hat mir erzählt, dass er nur aus Versehen mit seinem Schläger in die Nähe des Kopfes seines Gegenspielers gekommen ist“, sagte Cortina, „Absicht wäre auch überhaupt nicht seine Art.“ Die folgende Fünfminuten-Strafe überstand der EHC allerdings unbeschadet. Nach 27 Minuten sorgte René Kramer dann für den Ausgleich – mit einem spektakulären Tor im Rückwärtsfallen. Dann trafen einmal die Eisbären und zweimal Martin Buchwieser, der auch noch ein weiteres Tor vorbereitet hatte. „Martin ist einfach Martin“, sagte Cortina, „ein richtig starker Spieler.“

Der EHC wäre aber derzeit nicht der EHC, wenn er nicht Offensivkraft mit defensiver Nachlässigkeit kombinieren würde. Deshalb durfte Berlin auch nach 45 Minuten wieder ausgleichen. Also stand es nach 60 Minuten 4:4 und es ging in die – torlose – Verlängerung. Im Penaltyschießen versagten dem EHC einmal mehr die Nerven. Es traf nur Berlins Steve Walker im vierten Versuch.

Pat Cortina war trotzdem zufrieden: „Unglaublich, mit wie viel Energie wir auf das Eis gegangen sind.“ Er wusste auch, bei wem er sich für den Punkt bedanken musste: Bei Jung-Nationalspieler Buchwieser. „Ich hoffe, er bleibt uns noch lange erhalten“, sagte Cortina. Seine Zwei DEL-Titel durfte der EHC nach dem Spiel übrigens behalten: Bester Sturm (122 Tore) und schlechteste Abwehr (123).

Julian Galinski

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