Goldmann droht Karriereende

Der Knöchel ist kaum belastbar bei Rick Goldmann, dem Verteidiger des Zweitligisten EHC München. Aber Coach Pat Cortina will in zwei Wochen Klarheit haben.
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Rick Goldmann, Verteidiger des EHC, plagen Schmerzen am Knöchel.
sampics Rick Goldmann, Verteidiger des EHC, plagen Schmerzen am Knöchel.

Der Knöchel ist kaum belastbar bei Rick Goldmann, dem Verteidiger des Zweitligisten EHC München. Aber Coach Pat Cortina will in zwei Wochen Klarheit haben.

MÜNCHEN Rick Goldmann humpelt. Nur leicht, aber doch merklich. Und während seine Teamkollegen vom Eishockey-Zweitligisten EHC München seit Montag wieder auf dem Eis trainieren, begibt sich der Verteidiger zur Reha. Um seinen schwer lädierten Knöchel behandeln zu lassen. Der Knöchel, der jetzt sogar die Karriere des 32-Jährigen gefährdet.

„Ich bin mir bewusst, dass der Knöchel ein Problem ist. Das weiß ich nicht erst seit heute, das weiß auch der Verein nicht erst seit heute. Auf den Punkt gebracht: Wenn das Sprunggelenk nicht so zu belasten ist, dass ich sage, ich bin wirklich wieder leistungsfähig, dann bringt es halt nichts. Mir ist klar, dass ich dem EHC nicht helfe, wenn ich alle zwei Monate mal eine Woche spielen kann. Ich weiß aber nicht, wann ich sagen kann, ob der Knöchel wieder belastbar ist“, sagt der 180-malige Nationalspieler der AZ.

Die Verletzung ist eigentlich eine alte. Vor drei Jahren, als Goldmann in der DEL bei den Iserlohn Roosters spielte, lädierte er sich den Knöchel in einem Spiel. Doch die Verletzung wurde nicht richtig erkannt. „Leider wurde erst drei Monate später festgestellt, wie schwer es den Knöchel erwischt hatte. Das Syndesmoseband war gerissen, der Knochen ebenfalls beschädigt. Eigentlich hätte man das Sprunggelenk operieren müssen, aber das hat man eben nicht erkannt“, sagt Goldmann, der seitdem „jeden Tag Schmerzen und Probleme“ im Knöchel hat. „Aber damit kann ich leben. Nur leider ist der Schmerz kürzlich größer geworden. Ich kann den Fuß nicht voll belasten. Alles, was ich im Moment leider tun kann, ist warten.“

Und täglich zur Physiotherapie gehen. Doch die Frage ist, ob der EHC solange warten kann. Und will. „Ich will eigentlich spätestens bis Ende des Monats Klarheit über die Situation haben, ich muss schließlich auch planen, wie es mit dem EHC weitergehen soll, welche Verteidigerpaare ich zusammenstellen kann“, sagt Trainer Pat Cortina, „das große Problem ist, dass ich fürchte, dass Rick in zwei, drei Wochen uns nicht sagen können wird, wie es um ihn steht. Solche Verletzungen ziehen sich und sie sind sehr hartnäckig.“

Und Sportdirektor Christian Winkler meint: „Ich drücke es so aus: Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Es sieht sicher nicht sehr gut aus, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Nur Rick kann sagen, ob es Sinn macht. Bis etwa Ende des Monats brauchen wir aber Klarheit.“

Klar ist, eine Operation zum jetzigen Zeitpunkt kommt für den Eishockeyspieler Goldmann momentan nicht in Frage. „Das macht aus sportlicher Sicht keinen Sinn. Ich habe die gleiche Verletzung wie Franck Ribéry, das dauert mindestens drei Monate, da es bei mir eine alte Verletzung ist, noch länger. Für mich gibt es nur Zähne zusammenbeißen und schauen, wie belastbar der Knöchel wieder wird. Mehr kann ich nicht machen.“

Dafür macht der EHC etwas, der Verteidiger Kevin Lavallee erhielt einen Probevertrag. Als möglicher Ersatz für Goldmann. „Das muss der Verein tun, denn sie wissen eben nicht, wie es mit mir aussieht. Das ist ganz normal“, sagt Goldmann. Und Präsident Jürgen Bochanski erklärt: „Irgendwann muss die Entscheidung fallen. Und so ein Knöchel, das ist ausgerechnet für Eishockeyspieler eine wirklich schwere Verletzung. Daher schauen wir uns jetzt Lavallee an.“

Der machte in den ersten Trainings einen guten Eindruck. „Er ist kein Schlechter. Seine Einstellung stimmt. Aber ich werde mir das genau anschauen. Es ist kurz vor Saisonbeginn und Kevin hat keinen Vertrag. Also wird es irgendwo ein Problem geben“, sagt Coach Cortina, „ich werde genau schauen, ob mich dieses Problem stört, denn ich will nur Spieler, die voll mitziehen und uns weiterbringen.“ Bei Goldmann sei ja genau das ungewiss. Ob er dem EHC noch helfen kann. Oder ob er seine Karriere beenden muss und mit den Schmerzen weiterleben muss.

Matthias Kerber

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