Fünf EHC-Stars für DEB-Team nominiert – Niederberger noch angeschlagen
Köln/München – Der Silber-Torwart fehlt noch, der beste Scorer der letzten Jahre fällt aus – aber der Shootingstar der Saison ist an Bord: Zum Start in die WM-Vorbereitung musste Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis erst einmal seine Personalien sortieren. NHL-Stürmer John-Jason Peterka, der über einen Multi-Millionen-Vertrag verhandelt, steht diesmal nicht zur Verfügung. Und Goalie Mathias Niederberger vom EHC Red Bull München kuriert noch eine Verletzung aus – soll jedoch rechtzeitig fit werden.
"Meines Wissens macht seine Behandlung sehr gute Fortschritte. Wir sind guter Dinge, dass er bei der Weltmeisterschaft, hoffentlich auch schon früher, dabei ist", sagte Kreis, als er am Freitag sein 25-köpfiges Aufgebot für die ersten Testspiele auf dem Weg zur WM in Schweden und Dänemark vorstellte.
Ehliz und Rieder sollen verspätet zum DEB-Team stoßen
Insgesamt wurden fünf Spieler des EHC nominiert. Neben Niederberger berief Bundestrainer Kreis auch Verteidiger Dominik Bittner und die Stürmer Patrick Hager, Maximilian Kastner, Nico Krämmer und Filip Varejcka. Yasin Ehliz und Tobias Rieder werden laut Kreis wohl bald zur Auswahl stoßen. Ehliz habe um eine kurze Erholungspause gebeten, Rieder fehle derzeit noch aus "persönlichen Umständen".
Außerdem dabei: Joshua Samanski, der nach seinem Durchbruch in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den Edmonton Oilers von Superstar Leon Draisaitl unterschrieb.
"Er hat eine ganz hervorragende Saison gespielt", lobte der Bundestrainer den 23-Jährigen, der bei den Straubing Tigers zum drittbesten deutschen Stürmer in der DEL-Scorerliste aufstieg. "Er spielt mutig, sucht die Auseinandersetzung mit dem Gegner, nicht den weiten Weg außen rum – mit unheimlich viel Selbstvertrauen, aber auch mit Verantwortung."
Niederberger verletzte sich im Viertelfinale gegen Mannheim
Samanski, der seine erste WM-Teilnahme vor Augen hat, wird schon zum Auftakt der Vorbereitung am 10. April in Regensburg gegen Weltmeister Tschechien auf dem Eis stehen – wie unter anderem auch Routinier Patrick Hager, der 155 Länderspiele, acht WM-Turniere und zwei Olympische Spiele bestritten hat. Torhüter Niederberger, beim sensationellen Finaleinzug 2023 der überragende Rückhalt, soll später einsteigen. Der 32-Jährige hatte sich im Viertelfinale mit Red Bull München gegen die Adler Mannheim verletzt.
Fit ist dagegen Peterka, der bei den Buffalo Sabres die stärkste Saison seiner jungen NHL-Karriere spielt. Zwar verpasst der Münchner die Play-offs um den Stanley Cup, zur WM wird er aber nicht kommen. "Es gibt eine klare Aussage seines Agenten: Kein Vertrag, negative Tendenz zu einer Teilnahme an der WM", berichtete DEB-Sportdirektor Christian Künast. Peterkas Einstiegsvertrag läuft aus, solange kein neuer unterschrieben ist, findet sich laut DEB eine Versicherung. Der 23-Jährige steht vor einem großen Zahltag: Sieben Millionen Dollar pro Jahr erwarten Experten als neues Salär.
Deutschland testet gegen Tschechien, Slowakei und Österreich
8,55 Millionen verdient aktuell Moritz Seider, der teuerste deutsche NHL-Spieler. Der Verteidiger der Detroit Red Wings fehlte im vergangenen Jahr bei der WM, weil der neue Vertrag noch nicht ausgehandelt war. Diesmal könnte er wie beim Silbercoup 2023 wieder dabei sein. Denn Versicherungsprobleme gäbe es laut Künast nicht: "Wir sind gut darauf vorbereitet."
Die deutsche Mannschaft testet zunächst zweimal in Regensburg gegen Tschechien (10. und 12. April), dann zweimal in der Slowakei (16. und 17. April) und zweimal gegen Österreich (24. und 26. April), ehe am 4. Mai in Düsseldorf die WM-Generalprobe gegen die USA steigt. Die Weltmeisterschaft beginnt am 10. Mai in Herning gegen Ungarn.
- Themen:
- EHC Red Bull München
- Straubing Tigers