"Es wird knallen": EHC-Boss Winkler mit Kampfansage vor den Hammer-Duellen gegen Mannheim

Das Playoff-Viertelfinale zwischen dem EHC Red Bull München und den Adlern Mannheim wirft seinen emotionalen Schatten voraus. Zwei Rivalen mit Historie treffen aufeinander: "Hat sich über die Jahre hochgepusht."
von  Ruben Stark
EHC-Boss Christian Winkler ist heiß auf die Playoff-Duelle gegen die Adler Mannheim.
EHC-Boss Christian Winkler ist heiß auf die Playoff-Duelle gegen die Adler Mannheim. © IMAGO

München – München gegen Mannheim, dieses Playoff-Duell holt Erinnerungen hervor, Erinnerungen auch an das Frühjahr 2018. "Wir haben schon mal eine Halbfinale-Serie gehabt, über die hat ganz Eishockey-Europa gesprochen", sagte Manager Christian Winkler am Mittwoch, als der EHC Red Bull für die Medien seine luxuriöse Mannschaftskabine im SAP Garden öffnete.

Winkler über Playoffs: "Es wird knallen"

Damals checkte EHC-Raubein Steve Pinizzotto den Adler-Torjäger Matthias Plachta rüde in die Bande und ließ mit dieser überharten Aktion sowie folgenden Provokationen die Emotionen überkochen. Fortan war die Serie vergiftet. Es gab gar eine Anzeige wegen vorsätzlicher Körperverletzung.

Rivalen sind beide Klubs geblieben und so dürfte das Viertelfinale, das am Sonntag in Mannheim (14 Uhr/Magentasport) beginnt, wieder kräftig gewürzt sein. "Es wird knallen", kündigte Winkler (52) an, der das aber nicht als blindwütiges Aufeinanderlosstürmen verstanden wissen will, sondern: "Ich beziehe das darauf, dass es sehr hitzige und intensive Duelle werden, dass es auch körperlich werden wird. Es sind viele Emotionen drin, das hat sich über die Jahre hochgepusht."

EHC erwartet "richtig cooles Playoff-Eishockey"

Plachta ist auch diesmal dabei, Pinizzotto hat seine Karriere längst beendet. Ein anderer Münchner wird sich also in den Vordergrund schieben – aus EHC-Sicht auf hoffentlich andere Weise. Der Landshuter Nico Krämmer vielleicht, der wie Markus Eisenschmid und der verletzte und zum Assistent umfunktionierte Ben Smith eine Mannheimer Vergangenheit hat. "Es sind zwei Schwergewichte der Liga, es wird richtig cooles Playoff-Eishockey", findet Krämmer (32) und fügte im AZ-Gespräch an: "Ich sage, es ist respektvolles Feuer drin."

Wen man auch fragt beim viermaligen DEL-Meister, keiner stört sich daran, dass einiges an Geschichte mitschwingt in einem Duell, das ein bisschen nach Finale klingt, aber tatsächlich die Begegnung des Vierten mit dem Fünften ist. "Die Rivalität ist schon recht groß", meinte EHC-Torhüter Mathias Niederberger (32) zur AZ, "das ist auch das Schöne. Da kocht das Blut ein bisschen, aber das ist ja auch wichtig. Nur so kann man alles rausholen." Tobias Rieder (32) sagte: "Ich finde das super, was will man mehr in einer Playoff-Serie – und das merkt man auch auf dem Eis."

Keeper Mathias Niederberger will mit dem EHC Red Bull München in die nächste Runde einziehen.
Keeper Mathias Niederberger will mit dem EHC Red Bull München in die nächste Runde einziehen. © IMAGO

Hirose ist zurück im Training 

Nur muss bei aller Emotion dort dann der kühle Kopf die Kontrolle übernehmen, sonst freut sich der Gegner diebisch. "Wir haben viele Jungs, die wissen, was es braucht", merkte Krämmer an, der wie seine Teamkollegen den jüngsten Niederlagen in Straubing (3:6) und Ingolstadt (2:4) ebenso nicht viel beimessen möchte, wie dem verlorenen Heimvorteil und der Tatsache, dass der EHC seit über fünf Jahren nicht in Mannheim gewonnen hat. "Alles wird auf null gestellt", sagte Krämmer, "jetzt kommt es darauf an. Es geht um vier Siege, wie man die erreicht, das ist total nebensächlich."

Mit Toren von Taro Hirose zum Beispiel. Der Kanadier, zweitbester EHC-Scorer der Hauptrunde, war im Training wieder dabei, zwar noch im roten Leiberl, das signalisiert: Körperkontakt vermeiden! Aber mit Zuversicht. "Taro wird am Wochenende im Einsatz sein", bestätigte Winkler, der in Spiel drei auch den noch gesperrten Top-Punktesammler Chris DeSousa "mit noch größerer Motivation" zurückerwartet.

Winkler: "Das sind jetzt Champions-League-Spiele"

Und dann hat der Eishockeyclub seinen X-Faktor Don Jackson. Der DEL-Rekordtrainer war zuletzt bei der Hochzeit seiner Tochter in den USA, ist ab Donnerstag zurück und wird "dann den Feinschliff geben", sagte Winkler, dem die Vorfreude auf maximal sieben heiße Mannheimer Playoff-Knaller ins Gesicht geschrieben steht: "Das sind jetzt Champions-League-Spiele."

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