Elle auf dem Absprung

Aufstiegs-Keeper Sebastian Elwing kommt beim EHC an Jochen Reimer nicht vorbei. Sein Berater sucht bereits einen neuen Klub für ihn – obwohl Manager Winkler den 31-Jährigen gerne halten würde
von  Gregor Röslmaier
Kommt nur sporadisch zu seinen Einsätzen: EHC-Torwart Sebastian Elwing.
Kommt nur sporadisch zu seinen Einsätzen: EHC-Torwart Sebastian Elwing. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Die Situation ist nicht einfach für Sebastian Elwing: Beim EHC ist er hinter Jochen Reimer nur Torhüter Nummer zwei. Das stand fest, seit klar war, dass mit Reimer einer der besten Torhüter der DEL zum EHC kommen würde. Dabei ist der 31-jährige Elwing der Aufstiegs-Torhüter, der im Meister-Jahr 2010 zur Höchstform auflief und den EHC im ersten DEL-Jahr überraschend in die Pre-Playoffs. Einfach umschrieben: Der gebürtige Berliner, Spitzname Elle, ist ein verdienter Spieler.

„Er ist keine klassische Nummer zwei, die nur zum Einsatz kommt, wenn der Stammtorwart verletzt ist. Elle wird immer seine Spiele bekommen”, sagt Manager Christian Winkler. Zuletzt wurde er sogar für zwei Spiele nach Weißwasser, seiner Eishockey-Heimat, ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Doch Elwing ist das zu wenig: „Ich bin sicher nicht in die Saison gegangen um der zweite Torhüter zu sein”, sagt er – und wieder den Schritt zurück in Liga zwei machen zu müssen. In den letzten Spielen durfte er endlich wieder ran, in Wolfsburg gab es noch eine 4:1-Pleite. Am Montag gewann der EHC, auch dank einigen großartigen Paraden von Sebastian Elwing, 5:3 gegen den Tabellenführer Adler Mannheim.

Bei den Nürnberg Ice Tigers (Spiel bei Redaktionsschluss noch nicht begonnen) wird er zum dritten Mal in Folge von Anfang an zwischen den Pfosten stehen. Aber restlos glücklich macht das den Torhüter nicht, denn der eigentliche Grund bleibt im Hinterkopf: Jochen Reimer hat einen geprellten Finger, er schont sich für das Highlight zum Jahresabschluss, das Spiel in der Olympiahalle gegen die Augsburg Panther. „Ich warte auf meine Chancen und versuche sie so gut wie möglich zu nutzen”, gibt sich Elwing diplomatisch.

Lange möchte er aber nicht mehr nur abwarten. Denn die AZ erfuhr, dass sich der Berater von Sebastian Elwing bereits nach einem neuen Verein umschaut. „Das stimmt, uns wurde auch mitgeteilt, dass der Sebastian mehr spielen will. Er ist eben in einem guten Torwartalter und weiß, dass Jochen Reimer bei uns die Nummer eins bleibt”, sagt Christian Winkler. Reimer hat kürzlich um zwei Jahre beim EHC verlängert, Elwing müsste sich mit wenigen Starteinsätzen zufrieden geben. „Der Elle ist einer, der will immer spielen, so trainiert er auch, immer mit vollem Einsatz”, sagt Winkler. Und so einen braucht der EHC als zweiten Mann, der dem Stammtorwart Druck macht. „Wir haben Respekt voreinander, einen gesunden Konkurrenzkampf”, sagt Elwing. Doch die Vorteile beim Kampf um die Nummer eins bleiben bei Reimer, der sogar Nationalspieler ist.

Bleibt für Elwing doch nur ein Wechsel, wenn er mehr Spielpraxis sammeln möchte. „Ich hätte den Elle gerne auch im nächsten Jahr bei uns. Aber ich habe natürlich auch schon meine Kandidaten wenn er geht. Am besten einen jungen, hungrigen Spieler, der heiß auf die DEL ist”, sagt Winkler. Sicher bleiben der gebürtige Münchner Christian Wichert und Verteidiger Sören Sturm. Beide haben bis 2012 verlängert.

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