Eishockey: Die Bullen gegen den Blumentopf
Beim Gaudimatch spielt der EHC München gegen die Hip-Hop-Band, die beim ersten Heimspiel der Münchner Eishackler im September ein Konzert geben wird.
AZ: Herr Weiss, Sie – den Musikfreunden besser bekannt als Sepalot der Münchner Erfolgs-Hip-Hopper Blumentopf – haben sich mal auf ganz gefährliches und artfremdes Parkett begeben und mit der Band ein Gaudimatch gegen die Eishackler des EHC Red Bull München bestritten. Die wichtigste Frage: Sind alle Knochen heilgeblieben?
SEBASTIAN WEISS: Die Knochen schon, aber trotzdem habe ich heute einen gepflegten Ganzkörperschmerz. Gar nicht mal, weil die EHC-Profis uns dauernd gecheckt hätten, im Gegenteil, die haben uns gut geschont, aber wenn man nicht täglich auf Schlittschuhen steht, ist man halt dauerangespannt, spürt jeden Muskel.
Und wie lief’s so für die Blumentöpfe?
Gut, ich habe sogar zwei Tore geschossen und die EHCler haben gesagt, ich wäre eiskalt vor dem Tor. Das haben sie sicher gesagt, um mich aufzubauen, aber man hört es gerne. Das Schwierigste für mich war sicher, die Richtung zu wechseln. Bis ich umgedreht hatte, waren die anderen längst wieder in der anderen Spielhälfte. Aber es hat tierisch Spaß gemacht, da ging für mich schon ein Kindheitstraum in Erfüllung. Meine frühesten Erinnerungen ans Eishockey sind ja zugefrorene Seen, bei denen der Schnee richtig draufgefroren ist. Die Eisqualität war unterirdisch, aber wir hatten riesigen Spaß.
Wie kam’s zum Gaudimatch?
Ich bin großer Eishockeyfan, war vergangene Saison im Stadion und habe die Atmosphäre richtig genossen. Das ist schon sehr viel Entertainment und auch amerikanisch geprägt, da wird beim Eishockey im Vergleich zu anderen Sportarten richtig was aufgefahren. Es gab dann Kontakte und jetzt spielen wir am Tag des ersten Heimspiels des EHC.
Am 14. September.
Genau, da geben wir vor dem Spiel ab 14 Uhr vor der Halle ein einstündiges Konzert.
Berühmt wurden Blumentopf sicher mit ihren Raportagen zu Fußball-Großereignissen wie der WM 2006, oder jetzt, bei der Krönung mit dem vierten Stern, als Sie die Ereignisse als Rap kommentierten.
Da haben wir sicher unsere Zielgruppe verlassen und wurden in der breiten Öffentlichkeit bekannter. Aber wir hatten ja nicht diesen einen großen Durchbruch, sondern es ging so Schritt für Schritt. Das ist, denke ich, auch der Grund, warum es uns immer noch gibt, wir immer noch Spaß dran haben. Wenn man von null auf hundert plötzlich megabekannt wird, ist das sicher nicht so leicht zu verkraften.
Und welcher Sport ist der coolere, macht Ihnen mehr Spaß: Fußball oder Eishockey!
Nach dem Match gegen die Red Bulls muss ich sagen: Eishockey! Zumindest, was das selber Spielen an geht. Ich bin mir sicher, dass es da irgendwann eine Neuauflage geben wird.
Oder Sie rappen für den EHC.
Das ist zur Zeit nicht geplant. Aber wie heißt es: Man soll nie nie sagen.
- Themen:
- EHC Red Bull München