Einbruch beim EHC: Elwings Helm geklaut

„Ich bin schockiert, dass jemand so etwas macht.“ Der Torwart vermisst die Maske, auf der ein Porträt seines Sohnes zu sehen ist. Der Klub hat die Polizei eingeschaltet – und setzt eine Belohnung aus.
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Sebastian Elwings Helm, der im April gekalut wurde, ist wieder da.
sampics/Augenklick Sebastian Elwings Helm, der im April gekalut wurde, ist wieder da.

„Ich bin schockiert, dass jemand so etwas macht.“ Der Torwart vermisst die Maske, auf der ein Porträt seines Sohnes zu sehen ist. Der Klub hat die Polizei eingeschaltet – und setzt eine Belohnung aus.

MÜNCHEN Der Mann mit den mittellangen Haaren und dem Rundum-Bart umkreiste die Olympia-Eishalle. Schaute in jede Ecke, durchwühlte sogar die großen Mülltonnen. Sebastian Elwing, der Torwart des EHC München, suchte etwas, das ihm sehr wichtig ist: seinen Eishockey-Helm, der übers Wochenende aus der Kabine des EHC München entwendet worden ist.

„Wir haben wirklich alles versucht. Aber es gibt keine andere Erklärung mehr: Der Helm wurde gestohlen“, sagte der 30-Jährige, der mit dem EHC am Freitag (20 Uhr) das erste Spiel der Finalserie in Schwenningen bestreiten wird. „Ich bin schockiert, dass jemand so etwas macht.“

Am Montagvormittag kam Elwing zu seiner üblichen Aufwärmroutine in die Kabine. „Ich war laufen, habe ich mich gedehnt. Dann beim Umziehen habe ich mir meine Handschuhe angeschaut – und plötzlich sehe ich, dass da, wo sonst mein Helm im Spind ist, nur eine Lücke ist. Ich war sehr schockiert, später nur noch traurig“, sagt Elwing.

„Sebastian konnte vor Wut erst gar nicht sprechen“, sagte Manager Christian Winkler. Der EHC schaltete umgehend die Polizei ein. Doch es konnten keinerlei Spuren von Gewaltanwendung gefunden werden. Winkler glaubt: „Da waren absolute Profis am Werk. Es fehlt nichts – außer Elwings Helm und ein paar Schlägern. Die Täter sind gezielt vorgegangen. Das ist sehr ärgerlich. Denn dieser Helm bedeutet Sebastian sehr viel.“

Kurz vor Weihnachten hat Elwing die Maske von seinem Freund, dem Künstler Matthias Struß, erhalten. Ein Unikat in glänzendem Tiefblau, in dem mehrere Figuren aus Elwings Lieblingsbuch und -film „Herr der Ringe“ als Airbrush verewigt sind. Auf der Rückseite prangt das Porträt von Elwings Sohn Lenny (3).

„Sebastian sieht es so, dass sein Sohn ihn so im Tor immer unterstützt. Das ist sein persönlicher Kraftspender“, sagt Winkler. Jetzt hat Elwing seine alte Maske reaktiviert, mit der er in etwa in dem Playoffs der Vorsaison über sich hinausgewachsen ist. „Da ich einen Schuss aufs Gitter bekommen hatte, wird mir jetzt per Express ein neues Gitter gebracht, dann bin ich wieder voll bereit“, sagt Elwing, „aber ich hätte meinen neuen Helm sehr gerne wieder. Er ist ein Unikat und sehr persönlich.“

Manager Christian Winkler hat eine Sonderbelohnung ausgelobt: „Wer den Helm zurückbringt oder Informationen hat, die uns zu diesem führen, kriegt von uns eine Dauerkarte für die nächste Saison.“

Co-Trainer Joseph „Peppi“ Heiß, Deutschlands Rekordnationaltorwart und Elwings Coach, sagt dazu: „Wer immer das getan hat, wird daran nicht froh werden. Das muss ein sehr dummer Mensch gewesen sein. Den Helm kann er nur ganz heimlich anschauen. Wenn wir je Wind davon kriegen, wer das war, hat derjenige richtig Ärger am Hals. Ich will nicht zu viel sagen – aber der Dieb kriegt richtig was auf die Finger. Da halten wir Eishackler zusammen.“

Matthias Kerber

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